Im Oktober 2022 hatte das Bozner Schwurgericht Benno Neumair wegen des Mordes an seinen Eltern zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Jahr später bestätigte das Berufungsschwurgericht den Schuldspruch.<BR /><BR /> Im September 2024 wies das Kassationsgericht die Beschwerde seiner Verteidiger ab, damit wurde das Urteil rechtskräftig (wir berichteten). Benno Neumair verbüßt seine Haftstrafe in der Vollzugsanstalt von Verona. <BR /><BR />Das Kassationsgericht unterstreicht nun die Nachvollziehbarkeit der Gründe, aus denen die Richter der ersten und zweiten Instanz – anders als die Amtsgutachter – Benno Neumair für voll einsichts- und willensfähig eingestuft haben. <BR /><BR />Darauf weise sein Verhalten vor, während und nach den Morden eindeutig hin. Seine von allen Gutachtern bestätigte Persönlichkeitsstörung habe sich nicht auf die Zurechnungsfähigkeit ausgewirkt, auch in seiner Vergangenheit gebe es keine Hinweise auf eine Borderline-Störung oder psychotische Schübe, die ihn daran gehindert hätten, seine Handlungen zu kontrollieren. <BR /><BR />Vielmehr seien diese – sogar bei der Episode in Neu-Ulm, als er sich selbst verletzt hatte und seine damalige Freundin glauben machen wollte, angegriffen worden zu sein – „vollkommen klar und kontrolliert“ gewesen. <BR /><BR />Die allgemein mildernden Umstände seien ihm zu Recht nicht zugestanden worden – angesichts seiner Vertuschungsversuche des Verbrechens und des späten Geständnisses, das er „aus reinen Nützlichkeitsgründen“ abgelegt habe, befanden die Kassationsrichter. <BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/tag/Prozess%20gegen%20Benno%20Neumair" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier alle Live-Protokolle zum Nachlesen aus dem Gerichtssaal.</a>