Am Freitag stellte die Staatsanwaltschaft ihren Strafantrag, das Urteil wird am Montag erwartet.<BR /><BR />Die Polizei hatte den tatverdächtigen Marius Deda knapp einen Monat nach dem Vorfall am Siegesplatz in Pordenone ausgeforscht. Zuerst blieb er im Gefängnis von Tolmezzo in U-Haft, dann wurde er mit Aufenthaltspflicht in Friaul belegt. Doch plötzlich tauchte er unter und ist bis heute unauffindbar. <BR /><BR />Das könnte sich aber schnell ändern: Sollte der Strafsenat (Vorsitz Richter Stefan Tappeiner) den Mann schuldig sprechen, könnte zugleich ein Haftbefehl erlassen werden. Dieser würde unmittelbar nach Rechtskraft des Urteils vollstreckt. <h3> Bei Schlägerei Messer gezogen</h3>Dem 33-Jährigen wird vorgeworfen, am 24. Juni 2024 in eine Schlägerei verwickelt gewesen zu sein, die zwischen zwei Gruppen von Albanern nach dem EM-Spiel ausgebrochen war. Im Zuge dieser Handgreiflichkeiten soll der angeklagte ein Messer gezogen und zwei Landsleute verwundet haben – einen 23-Jährigen leicht, einen 26-Jährigen schwer, und zwar an einem Arm und an der Kehle. <BR /><BR />Das Opfer musste im Bozner Spital notoperiert werden und schwebte tagelang in Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft beantragte gestern zehn Jahre Haft wegen Mordversuch und Körperverletzung. Die Stiche, die dem älteren Opfer zufügt wurden, hätten auf dessen Tod abgezielt.<BR /><BR /> Der Pflichtverteidiger des Angeklagten plädierte hingegen auf Freispruch, weil die Tat nicht vorliege: Eine Tötungsabsicht sei nicht erwiesen, auch sei der Angreifer auf den Überwachungsvideos nicht einwandfrei zu identifizierbar. Am Montag wird der Strafsenat das Urteil fällen.