<BR />Chika Ibolekwu ist Kranebitter Auers Ex-Schwiegersohn. Er sitzt seit über 500 Tagen im Gefängnis von Trient in U-Haft und unterliegt weiterhin einem Kontaktverbot zu seiner Familie. Bevor er zur gestrigen Verhandlung in den Gerichtssaal gebracht wurde, rief er den Pressevertretern zu, er sei unschuldig und wolle seine Wahrheit erzählen. <BR /><BR />Der 37-jährige Nigerianer steht unter dem dringenden Verdacht, Kranebitter Auer am Faschingsdienstag 2024 brutal mit einer Stichwaffe attackiert zu haben. Die Physiotherapeutin (62) wurde mit tiefen Wunden im Gesicht und am Hals in einer Blutlache liegend aufgefunden. <BR /><BR />Schon bald richtete sich der Verdacht der Ermittler auf Benedict Chika Ibolekwu, der in Deutschland wohnhaft ist: Dass er zum Tatzeitpunkt in Südtirol war, soll zum einen eine Videoaufnahme seines Autos zeigen, zum anderen sollen seine Telefondaten belegen, dass er sich im Lande aufgehalten hat.<h3> Verteidiger beantragten Freispruch</h3>Im März wurde er aufgrund eines EU-Haftbefehls an Italien ausgeliefert. Der 37-Jährige hat von Anfang an seine Unschuld beteuert. Entsprechend beantragten die Verteidiger Dominik Schöpf und Amanda Cheneri gestern vor Vorverhandlungsrichterin Elsa Vesco den Freispruch ihres Mandanten. Geht es hingegen nach Staatsanwalt Igor Secco, sollte Benedict Chika Ibolekwu zu neun Jahren und acht Monaten Haft verurteilt werden. Dieses Strafmaß ist bereits um ein Drittel gesenkt, wie es allen Angeklagten, die ein verkürztes Verfahren wählen, automatisch zusteht. <BR /><BR />Die Anklage wirft Chika Ibolekwu Mordversuch vor, erschwert durch die mutmaßliche Planung der Tat (Vorbedacht), nichtige Beweggründe sowie die Ausnutzung eines Zeitpunktes und Ortes, die die Gegenwehr des Opfers bzw. Hilfe von Seiten Dritter erschwert habe. Rechtsanwältin Christine Jöchler, die Kranebitter Auer und ihre Familie als Nebenkläger vertritt, beantragte einen Schadenersatzvorschuss von 70.000 Euro, die Gesamtsumme solle ein Zivilgericht festlegen. Richterin Vesco vertagte die Verhandlung auf den 29. September für die Repliken, voraussichtlich dürfte an diesem Tag auch das Urteil fallen.