Auf dieser gab Muser heute Einblick in sein bewegtes Seelenleben der vergangenen Tage: „Ich habe am 14. Juli vom päpstlichen Nuntius, Kardinal Giuseppe Vertello, von meiner Ernennung erfahren. Die darauffolgenden Tage waren geprägt von vielen Gedanken und sehr vielem Gebet." Am 19. Juli sei er nach Rom gefahren und habe das neue Amt angenommen. „Bitte nehmt mich an, auf und unterstützt mich" Der neue Bischof bat darum von Südtirols Gläubigen „angenommen, aufgenommen und unterstützt zu werden." Seine Grußworte gingen an alle Südtiroler, aber insbesondere an die Kinder, Jugendlichen, Familien, Verantwortlichen in der Kirche, an die zahlreichen Verbände und Vereine im Land, sowie an die Alleinstehenden und vom Leben Gezeichneten. „Besonders möchte ich auch all jene grüßen, die sich von der Kirche im Stich gelassen fühlen, Personen mit Migrationshintergrund und Andersgläubige", betonte Muser. „Einen besonderen Gruß richte ich an Bischof Karl.“ Nur aufgrund von dessen Krankheit stehe er heute hier, so Muser. Golser habe „seine Funktion so gerne, so kompetent und so einsatzkräftig ausgeübt“, unterstrich Muser. An Bischof Golser gewandt meinte Muser: „Lieber Bischof Karl, die Nähe der ganzen Diözese ist Dir gewiss. Ich bitte Dich aufrichtig, dass Du weiterhin dein Lebenskreuz der Diözese hinhältst. Du verkündest jetzt vor allem mit deinem Leben.“„Meine Mitbrüder sind mir ein Herzensanliegen"Der neue Bischof unterstrich, dass ihm insbesondere seine „Mitbrüder ein großes Anliegen“ seien. „Ich verspreche, dass mir die Sorge um meine Mitbrüder nicht nur eine Pflicht, sondern ein Herzensanliegen sein wird“. Es brauche dringend neue Priester. "Wir müssen dem Priestermangel entgegenwirken", betonte Muser, „das ist etwas Entscheidendes." Sein bischöflicher Wahlspruch: „Tu es Christus“„Ich stehe heute als neu ernannter Bischof nicht mit einem Programm vor der Diözese, wohl aber mit einem Bekenntnis: 'Tu es Christus' - Du bist Christus!“, verwies Muser auf sein bischöfliches Motto. Der Wahlspruch von Karl Golser hatte „Christus unser Friede“ gelautet.Ihm sei relativ schnell klar gewesen, dass er sein Amt nach diesem Bekenntnis des Apostels Petrus ausrichten werde und wolle. Man könne das Motto in die verschiedensten Bereiche des geistlichen Lebens übersetzen. „Die Botschaft ist mir eine ganz große Entlastung. Sie hat mir nämlich aufgezeigt, dass ich weder das bischöfliche Amt noch den christlichen Glauben neu erfinden muss. Ich lasse mich vielmehr hineinnehmen in ein Bekenntnis, das größer ist als ich." „Der Glaube ist etwas Schönes, nicht etwas Verstaubtes" Muser will in seinem Wirken Christus in den Mittelpunkt stellen. Gemeinsam mit der Kirche wolle er ein Bekenntnis ablegen: „Du bist Christus". Es müsse um Christus gehen, denn: „Ich bin zutiefst davon überzeugt. Er ist und bleibt konkurrenzlos“. Der Glaube im Lande müsse wieder lebendiger werden, denn „der Glaube ist etwas Schönes und nicht etwas Verstaubtes." „Einer, der Menschen mag“Als seine Stärke sieht der neu gewählte Bischof seine Menschenliebe. „Ich bin gerne mit Menschen zusammen“, so Muser. „Ich hoffe, dass mich die Leute als einen gläubigen Menschen sehen, als einen, der die Menschen mag.“Muser hofft, dass er in seinem neuen Amt Unterstützung von seinen Mitmenschen erfährt. „Ich wünsche mir, dass es genügend Menschen gibt, die mir die Dinge klar sagen: was gut ist, was weniger gut ist, wie ich wirke, wie es geht.“Abschließend bat Muser darum, gemeinsam in der Schar der Gläubigen in seinem Amt wachsen zu dürfen.„Ich hoffe, dass ich für und mit Euch wachsen und reifen kann: als Mensch, als Christ, als Priester und in Zukunft auch als Bischof.“ Barbara Raich/joiIn einer Audiobotschaft wendet sich der Bischof an die Bevölkerung: