Der Landesverband der Handwerker spricht von einer "ungerechten zusätzlichen Belastung. Die Müllentsorgung wird in den meisten Südtiroler Gemeinden bereits seit Jahrzehnten nach dem Verursacherprinzip geregelt. Deshalb ist eine Besteuerung nach der Fläche veraltet", so der LVH in einer Aussendung. Die neue Steuer ist innerhalb Juni zu zahlen. Die Höhe der Abgabe errechnet sich aus der Katasterfläche einer Immobilie. "Auch die Südtiroler werden die TARES zahlen müssen, obwohl, in den meisten Gemeinden des Landes bereits vor Jahren das Verursacherprinzip bei der Müllentsorgung eingeführt worden ist", kritisiert LVH-Präsident Gert Lanz. In Italien, besonders in den südlichen Regionen des Landes, sei die Zahlungsmoral, was Steuern anbelange, ziemlich schlecht. "Im Süden Italiens wurde die IMU 2012 vielfach nicht entrichtet, weil die Gebäude nicht im Kataster erfasst sind. Diese Gebäude werden für die TARES folglich auch nicht herangezogen. Das Südtiroler Abfallbesteuerungssystem, ein Vorbild für ganz Italien, hat bisher gut funktioniert, und wir sehen deshalb auch nicht ein, dass wir die Abgaben für jene zahlen müssen, die unfähig sind, ihre Hausaufgaben zu machen und ihre Dienstleistungen zeitgemäß zu organisieren", so Lanz. Fraglich sei auch, ob es rechtlich in Ordnung sei, dass die Bürger für dieselbe Dienstleistung zwei Mal zu zahlen hätten. Die Gemeinden seien streng dazu verpflichtet, dass sie für ihre Dienstleistungen nicht mehr einnehmen, als sie ausgeben und dass sie so eine Mindestdeckung erreichen. "Da sie dazu sehr eng kalkulieren müssen, würde eine zusätzliche Steuer wohl eine Überdeckung der Ausgaben mit sich bringen. Es sollte unbedingt überprüft werden, ob dies überhaupt tragbar ist, und ob dieser neuerliche Eingriff des Staates in Südtirols Zuständigkeiten rechtlich überhaupt möglich ist", so Gert Lanz. Trotz höherer Steuern "bisher keine konkrete Ergebnisse"Generell seien die Maßnahmen der Regierung zur Rettung des Staates bisher positive Ergebnisse schuldig geblieben, so die Handwerker. "Die Mehreinnahmen des Staates sind 2012 laut einer Studie von Confartigianato um 47.000 Euro pro Minute angewachsen. Konkrete Ergebnisse für den Staat sind aber trotzdem noch immer nicht sichtbar", so Lanz.. Man werde die Stabilität des Landes nicht dadurch retten, indem man als einzige Maßnahme immer wieder die Steuern erhöhe.