Hier das Interview.<BR /><BR /><b>Herr Holzner, schildern Sie bitte, was ist Ihnen am Samstagnachmittag vor dem ALGO passiert ist.</b><BR />Hannes Holzner: Ich war mit meinen beiden Buben – sie sind 12 und 10 Jahre alt – im ALGO, um ein Geburtstagsgeschenk für den Kleineren zu kaufen. Nach dem Einkauf sind wir zum Auto, das ich im 2. Stock in der Hochgarage geparkt hatte, und sind die Rampe hinuntergefahren. Als ich auf die Weingartner-Straße einbiegen wollte, sehe ich, dass gegenüber aus den Obstwiesen eine Gruppe Buben daherkommt – 10, 12 maximal 14 Jahre alt. Und da sagt schon einer zu mir: „Che cazzo guardi figlio di puttana“.<BR /><BR /><b>Wie haben Sie reagiert?</b><BR />Holzner: Ich habe die Handbremse gezogen, den Gurt gelöst und bin ausgestiegen, um den Burschen zur Rede zu stellen. Auf einmal waren da 7, 8, 10 Burschen rund um mich herum, die begonnen haben, mich zu beleidigen: „Du Hurensohn, du Drecksitaliener, wir vermöbeln dir die Fresse“. Dann begannen sie mich anzuspucken und zu schubsen. <BR /><BR /><b>Woher wissen Sie, dass diese Jugendlichen Albaner sind?</b><BR />Holzner: Als sie mich einen Drecksitaliener geheißen haben, habe ich sie gefragt, woher sie denn sind und sie meinten: „Wir sind Albaner und stolz drauf.“<BR /><BR /><b>Und Sie konnten die Ruhe bewahren?</b><BR />Holzner: Es war schon schwer, mich zurückzuhalten. Wäre ich allein gewesen, wer weiß, ob ich mich unter Kontrolle gehabt hätte. Aber ich hatte ja meine Buben im Auto. Da muss man umso mehr achten, was man sagt und tut. Dann haben sie versucht, die Autotüren zu öffnen. Ich hatte das Auto aber zum Glück abgesperrt. Meine Kinder hatten natürlich Angst. Es ist nicht mehr normal, wie es zugeht. Dann habe ich zu den Burschen gesagt, dass ich die Polizei rufe. Deren Antwort: „Ruf ruhig an, du Hurensohn.“ Das macht bei diesen Burschen wenig Eindruck. „Ich schicke dir schon jemand, der dich niedersticht“, sagte einer.<BR /><BR /><b>Und haben Sie die Sicherheitsbehörden gerufen?</b><BR />Holzner: Ja, aber die meinten nur, was sollen wir denn tun? Ich hatte ihnen noch gesagt, dass alle in den Bus 213/A einsteigen und bin ihnen noch eine halbe Stunde bis in den Rennweg hinterhergefahren. Aber Streifenwagen ist keiner gekommen, zumindest habe ich keinen gesehen. Wir tun tagtäglich nichts anderes als brav zu arbeiten. Dann fahren wir ins Einkaufszentrum und müssen uns solche Sachen gefallen lassen. Dass diesen „Zogglern“, entschuldigen Sie den Ausdruck, nichts passiert, verstehe ich einfach nicht. Auch in den Schulen schauen wir bei Mobbing, Drohungen und Tyrannisieren einfach zu. Nicht zu glauben, dass man so angelassen wird und es hat einfach keine Folgen. Ich weiß nicht, muss erst jemand erstochen werden, bis unsere Gesellschaft aufwacht? <BR /><BR /><b>Haben Sie Angst um Ihre Buben, wenn die unterwegs sind?</b><BR />Holzner: Jeden Tag mache ich mir Gedanken und Sorgen, wenn sie unterwegs sind. Das ist ein Wahnsinn. So lange keinem dieser Burschen etwas passiert, so lange ist da keine Ruhe. Da müssen die Gesetze geändert werden. Es braucht Strafen. Ich lasse mich sicher nicht einschüchtern, ich verstecke mich auch nicht.