Fragen wirft nun nicht nur die ungewöhnliche Flugroute auf, sondern auch die Tatsache, dass die Propellermaschine keinerlei Kennung trug. <BR /><BR />Wer Mittwochabend die Flugbewegungen auf der Website „Flightradar24“ verfolgte, staunte wahrscheinlich nicht schlecht: Eine Maschine des Typs „Lockheed L100-30 Hercules“ ohne amtliche Kennung oder sonstige offizielle Angaben tauchte gegen 17.50 Uhr im Bozner Luftraum auf. Für mehr als eine Stunde zog das Flugzeug elf nahezu gleichmäßige Runden über dem Talkessel, bevor es um circa 19.05 Uhr Richtung Mailand abdrehte und schließlich um 19.41 Uhr am Flughafen Malpensa landete. Gestartet war die Maschine in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1220415_image" /></div> <BR /><BR />Warum das Flugzeug diese merkwürdigen Ellipsen in luftiger Höhe drehte, ist bislang unklar. Von offizieller Seite blieb man auf Anfrage zurückhaltend. Betont wurde jedoch, dass keinerlei Anlass zur Beunruhigung bestehe. Es soll sich wohl um ein Militärflugzeug gehandelt haben. Flugbewegungen dieser Art könnten unterschiedliche Gründe haben, etwa Trainings- oder Übungszwecke. <BR /><BR />Auch wurde gegenüber uns bestätigt, dass es sich keinesfalls um eine feindliche Maschine gehandelt habe. Jedes Flugzeug, das in den italienischen Luftraum eindringt, werde von der Kommandostelle der italienischen Luftwaffe überprüft – sowohl hinsichtlich des Herkunftslandes, möglicher Spionageabsichten als auch möglicher mitgeführter Waffen an Bord.<h3> Kontrollzentrum Padua bleibt Auskunft schuldig</h3>Auch der Generaldirektor des Bozner Flughafens, Mirko Kopfsguter, sieht keinen Grund zur Beunruhigung. „Der Luftraum wird durch militärische und zivile Stellen überwacht und gesichert“, erklärt er und führt weiter aus: „Sollte ein nicht identifiziertes Flugobjekt eindringen, dann wird es von den nationalen Behörden abgefangen und wieder zurück über die Grenze begleitet.“ Der Flughafen selbst sei lediglich für die Infrastruktur und die Dienstleistungen zuständig. <BR /><BR />Die Maschine war in rund 24.000 Fuß, also etwa 8.000 Metern Höhe, unterwegs. Sie fiel in den Verantwortungsbereich des Gebietskontrollzentrums Padua, das den Flugraum Nordost-Italien überwacht. Dort wollte man auf Nachfrage der „Dolomiten“ keinerlei Auskunft geben und verwies auf die fehlende Autorisierung. <h3> Ähnlicher Fall bereits im Juni registriert</h3>Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein Flugzeug mit einem derart ungewöhnlichen Manöver über Bozen für Aufsehen sorgt. Bereits im vergangenen Juni hatte eine Maschine der deutschen Luftwaffe auf ihrem Weg von Jordaniens Hauptstadt Amman mit dem Ziel Stuttgart sieben Kreise über Bozen gezogen. Die Transportmaschine Airbus A400M Atlas befand sich dabei in einer Höhe von 9.750 Metern <a href="https://www.stol.it/video/media/deutsche-militaermaschine-fliegt-kreise-ueber-bozen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(wir haben berichtet)</a>. <BR /><BR />Wie ein erfahrener Flugexperte, der nicht genannt werden möchte, erklärt, können hinter solchen ungewöhnlichen Flugrouten manchmal auch banale Gründe stecken. So könne es vorkommen, dass eine Maschine über bestimmten Zonen länger Kreise zieht, wenn etwa ein Landefenster versäumt wurde.<BR /><BR />Warum allerdings am Mittwochabend gerade ein Flugzeug aus Saudi-Arabien seine Runden über Südtirol drehte, bleibt rätselhaft. Sicher ist nur: Der Vorfall sorgte nicht nur für Staunen in der Luft, sondern auch für reichlich Gesprächsstoff am Boden.