„Was geht in unserer Gesellschaft ab“, zeigt sich Renato D'Alberto nach der gewaltsamen Attacke auf seinen 18-jährigen Sohn immer noch fassungslos. Er berichtet, dass ihn Personen, die am Angriff beteiligt waren, kontaktiert hätten, um eine außergerichtliche Einigung vorzuschlagen.<BR /><BR />„Aber mir geht es nicht um Schadenersatz. Mir geht es darum, dass die Angreifer zur Verantwortung gezogen werden. 2 Schläge mehr und mein Sohn hätte tot sein können“, sagt D'Alberto, der mit der Veröffentlichung des Gewaltexzesses auch eine Debatte über Gewaltprävention und Alkoholkonsum anstoßen möchte.<BR /><BR />Denn neben der ausgeübten Gewalt findet D'Alberto genauso erschreckend, dass so viele tatenlos danebengestanden sind. „Wo bleibt die Zivilcourage? Wenn sich jetzt jemand damit rechtfertigt, nichts getan zu haben: Auch das Nichteingreifen ist ein Straftatbestand“, betont D'Alberto.<h3> Heftige Schläge auf Kopf und Gesicht</h3> <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/brutale-attacke-nach-maturaball-in-brixen-18-jaehriger-im-krankenhaus" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie berichtet, </a>wurde sein Sohn von 5 bis 6 Einheimischen Samstagnacht nach Ballende im Bereich vor dem Forum und der Treppe Richtung Kreuzgasse herumgezerrt und verprügelt. Dabei sei er auch von einem der Angreifer zu Boden gedrückt worden, während andere auf seinen Kopf, sein Gesicht eingetreten hätten. „Die Schläge waren so heftig, dass sich der festhaltende Angreifer selbst an der Hand verletzt hat“, weiß D'Alberto. <BR /><BR />Vor der Attacke sei sein Sohn einem Freund zu Hilfe geeilt, der von 10 bis 15 Personen umzingelt war. In dieser Gruppe, die sich danach teilte, war laut D'Alberto auch ein Mädchen, das selbst handgreiflich geworden sei und später bei der Attacke auf seinen Sohn danebenstand.<BR /><BR /> Der Freund seines Sohnes, der Kampfsport betreibt, habe sich retten können. Seinem Sohn hätten die Mitarbeiter des Security-Dienstes, bei dem auch dieser manchmal arbeitet, die bereits versperrte Forum-Tür geöffnet und ihm „so wahrscheinlich das Leben gerettet“.<BR /><BR />D'Alberto war gegen 3 Uhr morgens verständigt worden und daraufhin in die Erste Hilfe des Krankenhauses Brixen geeilt. <BR /><BR />Gestern wurde der Redaktion berichtet, dass angeblich mehrere Personen per Telefon den Ordnungskräften die Schlägerei gemeldet hätten, diese aber nichts unternommen hätten. Auf Anfrage teilten die Behörden mit, dass 2 Anrufe von Zeugen eingegangen seien. Bei der Ankunft der Carabinieri-Streife hätte sich der Tumult bereits aufgelöst gehabt. <h3> Lehrer thematisieren Gewaltattacke mit Schülern</h3>Aufgrund der erschienenen Medienberichte wurde gestern an der betroffenen Oberschule im Unterricht der Vorfall thematisiert. <BR /><BR />Simon Raffeiner, der Direktor der Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation, bestätigte: „Zahlreiche Gespräche haben stattgefunden und sind geprägt von Betroffenheit einerseits und der Frage andererseits, wie das geschehen konnte. Auch die organisierenden Klassen, beide von unserer Schule, beschäftigen sich eingehend mit dem Vorfall“. Raffeiner warf ein, dass ein Maturaball eine außerschulische Veranstaltung sei und autonom von den Schülern organisiert werde.<BR /><BR />Weiters bestätigte Raffeiner, dass sich der 18-Jährige vor Weihnachten als Tagesschüler abgemeldet habe, um in einer anderen Fachrichtung die Abendschule zu besuchen. Am Montag hätte er die Zulassungsprüfung ablegen sollen. „Der 18-Jährige wird nicht die Gelegenheit zum Besuch der Abendschule verlieren“, teilte Raffeiner mit. Aufgrund der Gegebenheiten werde er die Prüfung – sobald er wieder fit sei – nachholen dürfen.