Das Motiv: Die 36-Jährige hatte mit der Justiz zusammengearbeitet und den Staatsanwälten wichtige Informationen über die 'Ndrangheta geliefert. Zu lebenslanger Haft wurde auch ihr ehemaliger Lebensgefährte und Vater ihrer 20-jährigen Tochter verurteilt. Die Tochter hatte als Nebenklägerin gegen ihren Vater vor den Richtern ausgesagt. Das Gericht urteilte, dass sie eine Entschädigung von 200.000 Euro erhalten soll. Der Fall hatte wegen seiner Grausamkeit die Öffentlichkeit geschockt.Lea Garofalos Vater und ihr Bruder waren im Rahmen einer Fehde unter rivalisierenden Mafia-Clans getötet worden. Die später ermordete Frau lieferte der Justiz wichtige Informationen über die 'Ndrangheta. Trotzdem war ihr Personenschutz aufgehoben worden. 2009 war sie dann in Mailand verschwunden. Ihre Ermordung datieren die Ermittler auf die Zeit zwischen dem 24. und dem 25. November 2009. Sie soll von ihrem Ex-Freund, mit dem sie die Tochter hatte, in eine Falle gelockt worden sein.Über 700 Mafia-Kronzeugen derzeit in ItalienDer Tod Garofalos nährte Diskussionen über den Schutz für Personen, die sich in Italien zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschließen. Der italienische Staat beschützt derzeit mehr als 700 Mafia-Kronzeugen und 2700 Familienangehörige, berichtete die Anti-Mafia-Behörde DIA. Vor allem Mitglieder der Camorra hätten sich in den vergangenen Monaten zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen.Seit 1991, als eine Reihe von Gesetzen erlassen wurden, die Geständigen Strafnachlässe garantieren, stehen abtrünnige Mafiosi und deren Angehörige unter polizeilichem Schutz. Dank der reuigen Kronzeugen konnten die italienischen Justizbehörden in den vergangenen Jahren große Erfolge im Kampf gegen die Mafia verbuchen. apa