Nach DNA-Ergebnis: Müssen wir jetzt Angst vor Füchsen haben? - Chronik

Herr Terzer, wie bewerten Sie das Ergebnis der DNA-Analyse, wonach die Bisse am Körper von Albert Stockner von einem Fuchs stammen? Benedikt Terzer: Es ist ein ungewöhnliches und sicherlich abnormales Verhalten für einen Fuchs. Denn der Fuchs meidet den Menschen und er fällt ganz sicher nicht in sein Beuteschema. Er wird auch in ausreichender Zahl bejagt. Wie aber lässt sich dann das Ergebnis erklären? Terzer: Es könnte damit zusammenhängen, dass der Körper bereits stark unterkühlt war und es keine Abwehrreaktion mehr gab. Allerdings ist das nur eine Mutmaßung, denn für eine fundierte Aussage bräuchte es Einblick in den Bericht des Pathologen und in das sogenannte Rissbild. Verständlicherweise werden die Unterlagen aus Pietätsgründen unter Verschluss gehalten. Trotz dieses Vorfalls ist die Angst vor Füchsen also unbegründet? Terzer: Ein ganz klares Ja, Angst vor Füchsen ist total unbegründet. Der Fuchs ist ein sogenannter Kulturfolger, er hat gelernt, sich mit dem Menschen zu arrangieren. Nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Nähe und sehr wohl auch in den Städten selbst gibt es Nachweise der nachtaktiven Tiere. Das hat mit Abfallresten als Nahrungsquelle zu tun. Der Bestand in Südtirol ist wie bei allen Wildtieren schwierig einzuschätzen, er dürfte bei mehreren 10.000 Exemplaren liegen. Wie berichtet , war Stockner am vergangenen Montag nach einer Suchaktion auf einer Wiese in Pinzagen stark unterkühlt aufgefunden worden. Wenig später starb der Mann im Krankenhaus. Mysteriös war der Umstand, dass der Verstorbene am gesamten Körper Bissspuren aufwies. Die Autopsie ergab, dass Stockner nicht an den Bisswunden, sondern an starker Unterkühlung gestorben war (wir haben berichtet) . Wer aber war für die Bisse verantwortlich? Mehrere Tage wurde in diesem Zusammenhang gemutmaßt, es müsse sich um einen Wolf, Hund oder Goldschakal handeln, ehe die Bisse nun laut Untersuchungen der Stiftung &bdquo;Edmund Mach“ in St. Michael an der Etsch einem oder mehreren Rotfüchsen zugewiesen werden konnten.