Am 31. Mai 2024 kamen drei junge Menschen - Patrizia Cormos (21), Bianca Doros (23) und Cristian Molnar (25) - ums Leben, als sie von einer plötzlichen Flutwelle des Flusses Natisone im Gemeindegebiet von Premariacco in der Provinz Udine mitgerissen wurden, nachdem sie über 40 Minuten verzweifelt auf Hilfe gewartet hatten. <BR /><BR />Weil die Feuerwehr zu spät Hilfe leistete, soll das italienische Innenministerium den Familien der drei Toten jetzt insgesamt 3,7 Millionen Euro Schadenersatz zahlen, fordert der Anwalt der Angehörigen, Maurizio Stefanizzi. Er reicht derzeit die Unterlagen für den Anschluss als Nebenkläger im Strafverfahren gegen die drei Feuerwehrleute und den Rettungssanitäter ein, die wegen des Todes der drei jungen Menschen angeklagt sind. <h3> Über 40 Minuten auf Hilfe gewartet</h3>Zur Last gelegt werden ihnen die verspäteten Einsätze zur Rettung der Jugendlichen. Die vier Angeklagten haben sich für ein Schnellverfahren entschieden und damit auf die Vorverhandlung verzichtet. Als Erster wird sich der Rettungssanitäter am 17. November vor Gericht verantworten. Die drei Feuerwehrmänner sollen am 2. Dezember vor Gericht erscheinen.<BR /><BR />Die Jugendlichen rumänischer Abstammung waren ertrunken, nachdem sie über 40 Minuten lang vergeblich auf Hilfe gewartet hatten. Die Familien erlebten diese qualvollen Minuten nahezu live über Fernsehübertragungen mit. Dies verursachte bei ihnen ein noch tieferes psychisches Trauma, das sich auch in Symptomen wie Angstzuständen, Depressionen und Schlaflosigkeit äußerte. Der Schaden wurde gemäß der Rechtsprechung berechnet, berichtete der Anwalt.<h3> „Vielleicht hätte ihr Leben gerettet werden können“</h3>„Die drei Freunde waren ins Flussbett hinuntergestiegen, um Fotos zu machen. Sie waren sich der Gefahr nicht bewusst, da der Fluss ausgetrocknet war. Als sie plötzlich vom Wasser eingeschlossen wurden, riefen sie sofort mit dem Handy um Hilfe. Vielleicht hätte ihre rechtzeitige Rettung durch einen Hubschrauber ihr Leben retten können“, berichtete der Anwalt.<BR /><BR />Schwere Unwetter tobten in der Gegend um den Fluss Natisone als sich das Unglück ereignete. Die Leichen der beiden Frauen, Patrizia Cormos und Bianca Doros, die mit ihren Eltern in der Provinz Udine lebten, wurden zwei Tage nach dem Unglück geborgen. Die des dritten Opfers, des Rumänen Cristian Casian Molnar, wurde drei Wochen nach dem Unglück lokalisiert.