Die schlimmsten Stunden sind vorbei, für die Höhlenforscherin Ottavia Piana beginnt jetzt eine neue Phase, die der Rehabilitation. Nach der Operation, der die 32-Jährige aus Brescia im Krankenhaus „Papa Giovanni XXIII“ von Bergamo unterzogen wurde, um die schweren Beinfrakturen zu stabilisieren, die sie sich bei ihrem Sturz in der Höhle von Bueno Fonteno am vergangenen Samstag zugezogen hat, dankte Piana allen Rettungskräften. <h3> Die Patientin bleibt weiterhin auf der Intensivstation des Krankenhauses</h3>„Mein Dank gilt auch dem medizinischen Personal, das mich behandelt hat. Jetzt geht es mir gut und ich bin außer Gefahr. Ich muss mich nur noch erholen und ausruhen“, so in einem Schreiben. Die Patientin bleibt weiterhin auf der Intensivstation des Krankenhauses, ist aber wohlauf, berichteten die behandelnden Ärzte.<BR /><BR />Die Forscherin wurde von mehr als 150 Rettungskräften gerettet, die sie in 80 Stunden Arbeit über eine Strecke von etwa 4 Kilometern aus der Höhle holten. Die Retter, darunter Teams aus Südtirol und dem Trentino, arbeiteten in 14- bis 15-Stunden-Schichten, um die Trage mit der Verletzten über die vier Kilometer von der Stelle, an der die Höhlenforscherin abgestürzt war, bis zum Ausgang zu transportieren.<h3> Was ist dran an den Vorwürfen?</h3> „Eines der Merkmale dieses Einsatzes war die Synergie“, erklärte Mauro Guiducci, Vizepräsident des Nationalen Korps für alpine und speläologische Rettung (Cnsas). <BR /><BR />Die Gemeinde und die Einwohner von Fonteno öffneten ihre Einrichtungen und Häuser, die Präfektur von Bergamo ermöglichte die rasche Beschaffung des Sprengstoffs, der für die Verbreiterung des Weges in die Höhle benötigt wurde, die Verkehrspolizei fungierte als Stützpunkt, die Carabinieri griffen unterstützend ein, die Gesundheitsstruktur der Region Lombardei unterstützte die Verletzte physisch und psychologisch und schloss den Kreis mit einem nächtlichen Hubschrauberflug, um Ottavia Piana in das Krankenhaus Giovanni XXIII in Bergamo zu bringen.<BR /><BR />In Fonteno waren Experten aus 13 verschiedenen italienischen Regionen vertreten, die es gewohnt sind, gemeinsam zu arbeiten. „Die Arbeit dieser Tage ist das Ergebnis zahlreicher Übungen, zahlreicher Trainingstage, die in allen Regionen einheitlich durchgeführt wurden, so dass unsere Techniker immer mit den gleichen Methoden und Ausrüstungen arbeiten“, betonte Guiducci. <BR /><BR />Zum Vorwurf, Piana habe sich unvorsichtig verhalten, da sie sich bereits zum zweiten Mal in der Höhle verletzt hat, antwortete Guiducci: „Wir urteilen nicht über die Menschen, denen wir helfen: Wir wissen nur, dass sich eine Person in Schwierigkeiten befindet und greifen ein. Manches Verhalten kann man vielleicht als unvorsichtig bezeichnen, aber das war nicht der Fall. Piana ist eine erfahrene Höhlenforscherin und sie war gut ausgerüstet“.