Ein tragisches Schicksal, das Italien erschüttert: Ein 14-Jähriger aus der Provinz Latina, Paolo Mendico, hat sich in seinem Zimmer erhängt, nur einen Tag bevor die Schule wieder beginnen sollte. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung wegen Anstiftung zum Selbstmord eingeleitet. <h3> „Er war nicht traurig“</h3>Bildungsminister Giuseppe Valditara hat Inspektionen an den betroffenen Schulen angeordnet, die der Teenager besucht hatte, und Paolos Vater persönlich kontaktiert. Paolo sollte in das zweite Schuljahr einer technischen Oberschule starten. Am Vorabend seines Todes aß er mit seiner Familie zu Abend, schrieb seiner Schwester, packte seine Schultasche und notierte in sein Tagebuch, was er mitbringen sollte.<BR /><BR />„Er war nicht traurig, aber er wiederholte seit einiger Zeit: 'Wie nervig, ich muss wieder zur Schule.' Vielleicht liegt genau dort der Grund für das, was passiert ist“, berichtete der Vater Giuseppe.<h3> Mobbing bereits seit der Volksschule</h3>Bereits in der fünften Volksschulklasse wurde eine Anzeige bei der Polizei erstattet, weil Paolo massiv gemobbt wurde. Ein Mitschüler soll sogar mit einem Messer in die Klasse gekommen sein und gedroht haben, ihn zu töten. Diese Anzeige wurde später archiviert.<BR /><BR />Auch in der Mittelschule hatte Paolo Schwierigkeiten. Er wurde isoliert, und seine Eltern entschieden sich, die Schule zu wechseln. Doch auch dort hörte das Mobbing nicht auf: Er wurde wegen seiner blonden, langen Haare verspottet, man nannte ihn „Paoletta“.<BR /><BR />Die Carabinieri, die in dem Fall ermitteln, haben Paolos Handy beschlagnahmt. Der Bub galt als respektvoll und höflich, wie sein Vater berichtet: „Wenn es ein Problem in der Klasse gab, meldete er es den Lehrern – dafür nannten sie ihn einen Petzer“.<h3> Brief an Bildungsminister: „Es wurde nie ernsthaft eingegriffen“</h3>Paolos älterer Bruder Ivan Roberto machte den Fall in einem Brief an Bildungsminister Valditara und an Ministerpräsidentin Giorgia Meloni öffentlich. „Paolo hat sich das Leben genommen, nachdem er wiederholt Mobbing ausgesetzt war. Trotz mehrfacher Hinweise und Anzeigen wurde nie ernsthaft eingegriffen. Andere Kinder sind aus denselben Gründen gestorben. Jeder Fall, auf den keine angemessene Antwort erfolgt, ist ein Versagen - das nicht nur die betroffenen Familien, sondern uns alle als Gesellschaft belastet“, schrieb der Bruder.<BR /><BR />Bildungsminister Valditara telefonierte mit Paolos Vater, um ihm seine Anteilnahme auszusprechen. Der Minister bestätigte, dass Inspektionen an den beiden Schulen, die Paolo besucht hatte – der Mittelschule und dem Technischen Institut Pacinotti in Fondi – bereits eingeleitet wurden.