Sie attackierte mit massiven Cyberangriffe Unternehmen und forderte Lösegeldbeträgen in Kryptowährung: Jetzt hat die Mailänder Polizei eine Hackerbande namens „Diskstation“ zerschlagen, die auf Ransomware-Erpressung spezialisiert war. Die Ermittlungen erfolgten in enger Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden in Frankreich und Rumänien sowie unter der Koordination von Europol. <h3>Mehrere Unternehmen massiv geschädigt</h3>Ausgangspunkt der Operation war eine Reihe von Strafanzeigen mehrerer Unternehmen in der Region Lombardei, die durch Cyberangriffe massiv geschädigt wurden. Die Angreifer hatten die Daten der Opfer verschlüsselt und damit die Geschäftsprozesse vollständig lahmgelegt. Um wieder Zugriff auf ihre Systeme zu erlangen, wurden die Betroffenen zur Zahlung von hohen Lösegeldbeträgen in Kryptowährung gezwungen.<BR /><BR />Das Cyber-Sicherheitszentrum der Polizei in Mailand, koordiniert vom nationalen Dienst für Post- und Cyberpolizei, leitete eine umfangreiche Untersuchung ein. Diese umfasste sowohl Analysen der beschädigten Systeme als auch eine detaillierte Auswertung der Blockchain, über die die Zahlungen abgewickelt wurden. Die gesammelten Beweise führten zur Ausweitung der Ermittlungen über die italienischen Grenzen hinaus. <h3> Internationale Taskforce mit Ermittlungserfolg</h3>Dank der Zusammenarbeit mit EUropol wurde eine gemeinsame Taskforce mit den Behörden in Frankreich und Rumänien gebildet, die ebenfalls gegen die Aktivitäten der Gruppe „Diskstation“ vorgingen. Zu den Opfern zählten nicht nur Unternehmen aus den Bereichen Grafikdesign, Filmproduktion, Eventmanagement, sondern auch international tätige Hilfsorganisationen und NGOs, die sich für Menschenrechte und wohltätige Zwecke engagieren. <BR /><BR />Die Ermittlungen führten innerhalb weniger Monate zur Identifizierung mehrerer Verdächtiger rumänischer Herkunft, die an der kriminellen Struktur beteiligt waren. Bei Hausdurchsuchungen im Juni 2024 in Bukarest, an denen auch Ermittler aus Mailand teilnahmen, konnten wichtige Beweise sichergestellt und einige der Verdächtigen auf frischer Tat ertappt werden.<BR /><BR />Angesichts der Schwere der Vorwürfe und der Gefährlichkeit der Täter ordnete das Gericht in Mailand auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft für den mutmaßlichen Hauptverantwortlichen an - ein 44-jähriger rumänischer Staatsbürger, dem unter anderem unerlaubter Zugriff auf IT-Systeme sowie Erpressung zur Last gelegt werden.