Die 32-Jährige, die sich am Samstag verletzt hatte, sei erschöpft, aber wohlauf, berichteten die Ärzte, die die Frau betreuen. <BR /><BR />Piana war am Samstag beim Erkunden der Höhle gestürzt. In der Nacht auf Mittwoch brachten die Rettungsteams die auf eine Trage fixierte Frau ins Freie. <BR /><BR /> Dick eingepackt und fest verschnürt auf einer Trage liegend hievten mehrere Retter die verunglückte Höhlenforscherin durch die engen und rutschigen Gänge der Höhle. Zentimeter für Zentimeter tasteten sie sich im Licht der Stirnlampen voran. Um 2.59 Uhr atmete die 32-Jährige wieder frische Luft - im Freien wartete ein Helikopter, der sie über eine Seilwinde hinaufzog, um sie anschließend ins Krankenhaus zu bringen.<h3> 3 Tage auf einer Bahre</h3>„Ottavia war 3 Tage lang auf einer Bahre, ihre Beine waren angeschwollen, sie war müde und sprach wenig. Sie entschuldigte sich für den großen Aufwand um ihre Rettung“, sagte Sara Frasciatti, eine 28-jährige Krankenpflegerin aus Umbrien, die sich an der Rettungsaktion beteiligte.<BR /><BR /> „Ich muss sagen, dass Ottavia immer sehr stark war. Das einzige Mal, dass sie entmutigt wurde, war, als sie sich die linke Schulter etwas anstieß und starke Schmerzen empfand. Daraufhin haben wir ein paar Minuten angehalten und sind dann weitergegangen“, erzählte die Krankenpflegerin.<BR /><BR /><embed id="dtext86-67857947_gallery" /><BR /><BR />159 Beteiligte aus 13 verschiedenen Regionen, darunter aus dem Trentino und aus Südtirol, beteiligten sich an der Bergung, bilanzierte Federico Catania, einer der Retter, der Ottavia Piana aus der Höhle trug. <BR /><BR />„Anfangs hatten wir oft medizinische Pausen eingelegt, damit Piana sich ausruhen konnte, aber in den letzten Stunden hat sie sich gut gehalten. Dank einer gemeinsamen Anstrengung konnte die Bergung erfolgreich und früher als vorgesehen beendet werden“, betonte Catania.<h3>Alle Standardzeitpläne über den Haufen geworfen</h3> „Im Vergleich zu einem Einsatz in den Bergen, wo man per Hubschrauber oder mit einem auf Skiern oder zu Fuß ankommendem Team eingreifen kann, ist der Zeitplan für einen Einsatz in einer Höhle völlig anders. Wenn wir über Unfälle in Höhlen sprechen, werden alle Standardzeitpläne über den Haufen geworfen, denn das Durchqueren von Höhlentunneln erfordert völlig andere Zeiten und Ausführungsmethoden“, schloß Catania.<BR /><BR /> Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, dankte den Rettungsteams. „Ein herzliches Dankeschön an all diejenigen, die in verschiedenen Funktionen und mit außergewöhnlichen Fähigkeiten dazu beigetragen haben, Ottavia in Sicherheit zu bringen“, so Fontana. Er wünschte der Forscherin eine baldige Genesung.