Die Staatsanwälte der Stadt Fermo (Marken), die zur Todesursache des Extremsportlers Felix Baumgartner im mittelitalienischen Porto Sant’Elpidio ermitteln, vermuten, dass ein unerwarteter Zwischenfall mit einer Kamera zum Absturz des Motorparagleiters geführt haben könnte. Das ergab eine erste Untersuchung des Fluggeräts. Der 56-Jährige war bei dem Absturz am Donnerstag ums Leben gekommen. <BR /><BR />Nach einer ersten Rekonstruktion hatte Baumgartner eine Kamera am Motorgleitschirm angebracht, um Aufnahmen zu machen. Diese war mit einer kleinen Schnur befestigt. Möglicherweise durch eine abrupte Flugbewegung soll die Kamera in den Propeller geraten sein, wodurch der Schirm kollabierte und das Fluggerät abstürzte.<BR /><BR />Baumgartner versuchte noch, den Notschirm zu aktivieren, doch die Flughöhe war bereits zu gering, sodass sich dieser nicht mehr rechtzeitig öffnen konnte, wie die Tageszeitung „Il Resto del Carlino“ unter Berufung auf die Ermittlungen berichtete.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1191801_image" /></div> <BR /><BR />Diese Hypothese muss allerdings noch durch ein Gutachten des technischen Sachverständigen bestätigt werden, der von der Staatsanwaltschaft Fermo beauftragt wurde. Diese hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eröffnet. Die Ermittler wollen auch mögliche Aufnahmen der Bodycam prüfen, die Baumgartner bei seinem letzten Flug trug. <BR /><BR />Die Unfallhypothese wird auch durch die Aussagen von Augenzeugen gestützt, die den Absturz des Motorgleitschirms beobachtet haben und von der Polizei befragt wurden. „Ich habe gesehen, wie das Fluggerät im freien Fall war“, berichtete ein Tourist. „Es drehte sich spiralförmig um sich selbst. Der Schirm, der sich normalerweise oben befindet, war völlig zerknüllt.“<BR /><BR /><i><b>Dieser Sprung machte Felix Baumgartner weltberühmt</b><BR /><BR />Am 14. Oktober 2012 sprang Felix Baumgartner (1969 - 2025) über der Wüste von New Mexiko aus knapp 39 Kilometern Höhe mit seinem Fallschirm aus einer Druckkapsel, die an einem Ballon befestigt war. Weltweit wurde dieser von Red Bull finanzierte Rekordsprung im Fernsehen übertragen. Zwei Jahre später wurden einige dieser Rekorde von Alan Eustaces (USA) gebrochen, der aus 41 Kilometern Höhe erfolgreich einen Fallschirmsprung absolvierte.</i><BR /><BR /> <video-jw video-id="zdzenDMa"></video-jw> <BR /><BR />Ein Einheimischer sagte: „Als ich hingesehen habe, war er nicht mehr weit vom Boden entfernt. Ich bin selbst Paraglidingfan, und für mich war es kein medizinischer Notfall, der zum Kontrollverlust geführt hat. Ein solcher Sturz, wie ich ihn gesehen habe, kann nur durch ein technisches Problem verursacht werden“, gab er an.<BR /><BR />„Ich war am Strand und blickte in Richtung des Hotels, als ich den Motorparagleiter gesehen habe. Er flog niedrig, ich dachte, er wollte landen. Doch plötzlich ist er abrupt abgestürzt“, berichtete eine Urlauberin am Strand von Porto Sant’Elpidio in einem Video auf „Il Resto del Carlino“.<h3> Ergebnisse der Obduktion stehen noch aus</h3>Offizielle Informationen über die Todesursache gab es noch nicht. Auf die Ergebnisse der Obduktion wird noch gewartet. Die Staatsanwaltschaft in Fermo hat die Leiche bis dato nicht freigegeben. Erst wenn das erfolgt ist, kann sie nach Österreich zur Bestattung überführt werden.<BR /><BR />Baumgartner war von einer Paragleiterplattform nahe Porto Sant’Elpidio gestartet. Kurz danach beobachteten Zeugen, dass der Motorparagleiter an Kraft verlor und abstürzte. Der Extremsportler prallte gegen eine Holzhütte am Swimmingpool des Feriendorfes „Le Mimose del Club del Sole“. <BR /><BR />Baumgartner soll während des Fluges nicht um Hilfe gerufen haben, wie die im Fall ermittelnden Carabinieri feststellten. Rettungskräfte versuchten, den gebürtigen Salzburger sofort zu reanimieren, unter anderem mit einer längeren Herzdruckmassage. <h3> Trümmerteil verletzt Frau am Hals</h3>Auch ein Rettungshubschrauber traf ein, doch alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Beim Absturz wurde eine Mitarbeiterin des Feriendorfes am Hals verletzt. Sie war von einem Trümmerteil getroffen worden, das sich beim Aufprall des Sportgeräts gelöst hatte. <BR /><BR />Nur zwei Stunden vor seinem Tod hatte Baumgartner eine Instagram-Story gepostet. Das Video zeigt den 56-Jährigen mit einer schwarzen Kappe bei seinen Vorbereitungen auf den Paragleiterflug. „Mann bei der Arbeit“, kommentierte Baumgartner. Und fügte hinzu: „Zu viel Wind“. Es sollte sein letztes Posting gewesen sein.