Am Sonntag untersuchten ABC-Experten das Haus des inzwischen in Geldnöten steckenden Multimilliardärs in Ascot bei London nach atomaren, biologischen und chemischen Substanzen. Verdächtige Substanzen wurden aber nicht entdeckt. Die Todesursache blieb nach wie vor unklar. Die Polizei ermittle umfassend, sagte eine Sprecherin. Aus dem Kreml kamen erste Andeutungen, Beresowski könnte ein Begräbnis in seiner russischen Heimat gewährt werden.In Ascot (Grafschaft Berkshire) hatte der im Jahr 2000 ins Vereinigte Königreich geflohene Beresowski neben London einen seiner beiden britischen Wohnsitze. Beresowski, den das Magazin „Forbes“ auf seiner Liste der Superreichen 1997 mit einem Vermögen von drei Milliarden und im Jahr 2007 noch mit mehr als einer Milliarde US-Dollar geführt hatte, galt als erbitterter Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Aus dem Exil finanzierte er die russische Opposition. Der Oligarch war auch ein enger Vertrauter des 2006 in London mit radioaktivem Polonium vergifteten russischen Ex-Spions Alexander Litwinenko.Beresowski hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion in Russland Milliarden verdient, unter anderem mit dem Import westlicher Autos, sowie mit Öl- und Mediengeschäften. Zur Amtszeit von Boris Jelzin galt er als graue Eminenz im Kreml, war aber bereits damals unter anderem wegen Geschäften in Tschetschenien im Visier der Justiz. Dem neuen Präsidenten Wladimir Putin verhalf er nach eigenen Worten ins Amt, überwarf sich aber wenig später mit ihm im Streit um die politische Ausrichtung eines Fernsehsenders. 2000, im Jahr von Putins Machtantritt, ging er ins Exil nach Großbritannien, wo ihm wenig später politisches Asyl gewährt wurde.Die russischen Behörden legten ihm nach seiner Übersiedlung zahlreiche Wirtschaftsverbrechen zur Last und forderten von Großbritannien seit Jahren die Auslieferung. Unter anderem wurden mehrere Jachten Beresowskis beschlagnahmt.Die Regierung in London hatte eine Auslieferung stets abgelehnt. dpa