Die Eltern der im Juni in Wien aus einem Gebäude in Wien gestürzten Flugassistentin Aurora Maniscalco fordern die Ermittler in Wien auf, die Untersuchung über den Fall nicht einzustellen.<BR /><BR />Die 24-jährige Sizilianerin fiel in Wien aus dem Fenster einer Wohnung, die sie mit ihrem Freund teilte, und verstarb wenige Tage später im Krankenhaus.<BR /><BR />Der Anwalt der Familie hat der Staatsanwältin von Palermo Ludovica D'Alessio, die die Ermittlungen zum Tod von Aurora koordiniert, ein Ersuchen vorgelegt. Darin fordert er die sofortige Sicherstellung der Krankenakte, sowie die Beschlagnahmung der Kleidung und sämtlicher persönlicher Gegenstände, einschließlich der Halskette, die Aurora zum Zeitpunkt des Sturzes trug – alles ist derzeit im Allgemeinen Krankenhaus von Wien (AKH) aufbewahrt.<BR /><BR />Die Angehörigen halten diese Beweisstücke für wesentlich für technische Untersuchungen, insbesondere zur Suche nach biologischen Spuren Dritter, Fasern oder anderen Hinweisen auf einen möglichen Streit zwischen Aurora und dem Lebensgefährten. <h3>Familie glaubt nicht an Suizidtheorie</h3>Die Familie glaubt nicht an die Suizidtheorie, wie sie von den Wienern Ermittlern vertreten wurde, die den Fall zügig abgeschlossen hatten. Deshalb haben die Angehörigen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Palermo gestellt, die nun ein Ermittlungsverfahren wegen Anstiftung zum Suizid gegen Auroras Lebensgefährten, Elio Bargione, eröffnet hat - er befand sich zur Tatzeit in der Wohnung.<BR /><BR />Der Rechtsanwalt fordert zudem die Sicherstellung sämtlicher Videoaufnahmen von Überwachungskameras in der Universumstraße 23-29 in Wien und der näheren Umgebung, sowie die Auswertung der Handys von Aurora und Elio Bargione.<BR /><BR />Darüber hinaus wird die österreichische Polizei aufgefordert, eine erneute Spurensicherung in der Wohnung durchzuführen, um eventuelle biologische Spuren zu finden, die auf eine andere Geschehensdynamik als einen Suizid hindeuten könnten.<h3> Fingerabdrücke am Balkon sollen gesammelt werden</h3>Die Familie verlangt außerdem eine daktyloskopische Untersuchung (Fingerabdrücke) am Geländer des Balkons, sowie die Herausgabe sämtlicher Fotos, die von den österreichischen Ermittlern am Tatort gemacht wurden. Zudem soll eine Frau befragt werden, die in einem vorliegenden Video zu sehen ist und über wiederholte, heftige Streitigkeiten zwischen Aurora und ihrem Partner berichtete. Auch ein Zeuge, dem Bargione zwei sich widersprechende Versionen des Vorfalls geschildert haben soll, soll gehört werden.<BR /><BR />Laut Anwalt sei es angesichts der Autopsie-Ergebnisse des Instituts für Rechtsmedizin in Palermo notwendig, auch zwei weitere Zeugen erneut zu befragen - sie hatten angegeben, Aurora sei „mit dem Kopf voran“ gestürzt, was nicht mit den gerichtsmedizinischen Befunden übereinstimmt.<h3> „Sie hat sich vom Balkon gestürzt“</h3>Bargione behauptet weiterhin, seine Freundin habe sich nach einem Streit vom Balkon gestürzt. Die Familie hingegen schließt einen Suizid kategorisch aus und berichtet von andauernden Spannungen in der Beziehung. <BR /><BR />Aurora habe einige Monate zuvor eine Schwangerschaft abgebrochen - im Krankenhaus sei dabei dokumentiert worden, dass sie Anzeichen von Gewalt aufwies. Auch diesem Punkt wird die Staatsanwaltschaft Palermo nachgehen.