Die Schwester des Opfers sagt: „Mein Bruder Paolo hatte Schmerzen im Ischiasnerv und der Arzt riet ihm, lange Spaziergänge zu machen. Ich hörte ihn auf dem Weg in den Park telefonieren. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich ihn nicht wiedersehen würde...“ Priscilla Pasqualini kämpft mit den Tränen, als sie mit italienischen Reportern spricht. Die Carabinieri haben ihr und ihrer Mutter gerade mitgeteilt, dass es sich bei dem Mann, der im Park Macchia Grande von 3 Rottweilern zerfleischt wurde, um ihren Bruder handelt: Paolo Pasqualini, 39 Jahre alt, Abteilungsleiter im Supermarkt Esselunga in Centocelle (Rom) und Student. <BR /><BR /><BR />Am Sonntag um 8.30 Uhr ereignete sich der Angriff unweit eines der Tore der Grünanlage, die zum Teil von der Gemeinde und zum Teil von einer örtlichen Universität verwaltet wird. Die 3 Rottweiler kamen vom Grundstück einer Villa, das an die Grünanlage grenzt. Ob die Tiere unbeaufsichtigt waren, das Tor nicht verschlossen oder der Zaun kaputt – diese Fragen beschäftigen derzeit die Ermittler.<h3> Familien und Sportler täglich im Park</h3>Das Gelände, auf dem sich der schreckliche Vorfall ereignet hat, wird täglich von vielen Menschen besucht. Hier joggen Läufer, Familien unternehmen Spaziergänge und Mountainbiker radeln durch den Park: Es hätte jeden von ihnen treffen können. Warum sich die 3 Hunde auf Pasqualini stürzten, der in T-Shirt und Shorts unterwegs war, ist nicht klar.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="994147_image" /></div> <h3> „Ich hörte seine Schreie und rannte sofort los“</h3>Er hatte keine Chance, sich gegen das Rudel zu wehren. „Ich hörte seine Schreie, ich rannte sofort los. Die Hunde waren immer noch hinter ihm her, sie waren wie von Sinnen. Sie versuchten auch, mich anzugreifen: Ich konnte mich retten, weil ich mich mit einem Stock wehrte“, sagt ein Bauer, der in der Nähe wohnt, dem „Corriere della Sera“. <BR /><BR />Auch eine Frau wurde Zeuge des Massakers: Pasqualini versuchte demnach zu fliehen, wehrte sich dann, indem er seine Hände und Arme hochhielt, die von den Bissen bereits zerfetzt waren, um damit sein Gesicht und seinen Hals zu schützen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="994150_image" /></div> <BR /><BR />Der 39-Jährige starb mitten auf dem Weg, umzingelt von den Rottweilern, noch bevor der Krankenwagen und die Carabinieri eintrafen. Die Hunde hielten sich noch einige Minuten in der Nähe auf. Dann flüchteten sie durch das Gebüsch.<BR /><BR />Carabinieri, Tierärzte, Parkwächter, die städtische Polizei und Freiwillige des Zivilschutzes organisierten noch am Sonntag eine Großfahndung, um die gefährlichen Tiere einzufangen. Nach 3 Stunden gelang es, die Hunde zu finden, mit einem Lasso zu fangen und ruhigzustellen: Sie befinden sich jetzt im Hundezentrum am Braccianosee. <h3> „Sie haben nie Probleme gemacht, sie sind zahm“</h3>Die Staatsanwaltschaft von Civitavecchia, die heute den Bericht der Carabinieri erhalten wird, muss nun entscheiden, wie es weitergehen soll. Der Besitzer der Hunde, der 43-jährige P. P., soll ein Rottweiler-Liebhaber sein, der in der Gegend von Viterbo wohnt. Auch seine 40-jährige Ex-Frau G. M., die Eigentümerin des Grundstücks, von dem die Tiere entkommen konnten, muss sich verantworten.<BR /><BR />„Sie haben nie Probleme gemacht, sie sind zahm. Aber ich war nicht da, ich weiß nicht, was passiert ist: Als sie mich riefen, bin ich sofort hin“, sagte der Besitzer den Carabinieri. Sollte sich herausstellen, dass die Tiere nicht entsprechend der Vorgaben eingeschlossen gewesen waren, könnten er und seine Ex-Frau wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden.