Die britische Presse berichtete zudem, dass der britische Geheimdienst den 50-Jährigen zeitweise überwacht habe.Der aus dem Irak stammende al-Hilli, seine Frau und vermutlich deren Mutter waren am Mittwochnachmittag in ihrem Auto auf einem Waldparkplatz in der Nähe von Annecy in Ostfrankreich erschossen worden. Auch ein Fahrradfahrer, der offenbar zufällig vorbeikam, wurde getötet. Alle Opfer wiesen mindestens einen Kopfschuss auf.Nur die beiden kleinen Töchter der britischen Familie überlebten das Blutbad: Die Vierjährige blieb körperlich unverletzt, weil sie sich in dem von Kugeln durchsiebten Auto unter der Leiche ihrer Mutter versteckte, ihre siebenjährige Schwester erlitt Schädelfrakturen und liegt noch im künstlichen Koma.Die Staatsanwaltschaft, die seit Freitag wegen „Mordes“ und „versuchten Mordes“ ermittelt, bestätigte am Abend die Identität der Opfer. Die Vierjährige habe ausgesagt, dass sie mit Vater, Mutter und Schwester in dem Wagen gewesen sei, sagte Maillaud. Die ältere Frau, die einen schwedischen Pass hatte, sei „vielleicht eine Großmutter, eine Tante“, das sei noch nicht endgültig geklärt.Hinweise auf ErbschaftMit Blick auf einen möglichen Familienstreit um Geld sagte der Staatsanwalt, die Information stamme von der britischen Polizei. Laut britischer Presse ging es um eine Erbschaft. Der Staatsanwalt warnte aber vor voreiligen Schlüssen und hob hervor, dass der Bruder am Donnerstag selbst bei der Polizei erschienen sei, um nachzufragen, ob tatsächlich Saad al-Hilli getötet worden sei. Danach sei er am Freitag erneut zur Polizei gegangen und habe versichert: „Ich habe keinen Konflikt mit meinem Bruder.“Bei der Aufklärung des Vierfach-Mordes kann womöglich auch der britische Geheimdienst behilflich sein. Der Familienvater sei früher vom Geheimdienst überwacht worden, meldete die britische Zeitung „Daily Mail“. Das Opfer sei 2003 während der von den USA und Großbritannien angeführten Intervention im Irak überwacht worden.In Presseberichten wurde auch gemutmaßt, ob es eine Verbindung zum Terrornetzwerk Al-Kaida geben könnte. Der Staatsanwalt hob aber hervor, dass der Vater den Geheimdiensten in Frankreich und Großbritannien bezüglich möglicher Terrorverbindungen „völlig unbekannt“ sei.Die Opferfamilie lebte schon seit Jahren in Großbritannien. Al-Hilli war Ingenieur und hatte eine eigene Informatik-Beratungsfirma; er arbeitete vor allem im Bereich Luft- und Raumfahrt. Die Familie, die am Rande von London in einem großzügigen Haus lebte, hatte bei Annecy Urlaub auf einem Campingplatz gemacht.apa/afp