Als Ursache für den Erdrutsch, der das Unglück auslöste, wird ein Leck in einer Beregnungsanlage in einem Obstanbaugebiet vermutet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Das für die Bewässerung zuständige Bonifizierungskonsortium Vinschgau setzt sich gegen die Vorwürfe zur Wehr und bestreitet diese.„Tatsache ist, dass es keinen Rohrbruch im genannten Gebiet der Beregnung gegeben hat, dass in der Nacht dort kein Wasser geflossen ist und auch nicht bewässert worden ist“, erklärte der Präsident des Konsortiums, Lothar Burger, in einer Aussendung. Erst in der Früh um circa 8 Uhr sei es beim Ausschalten der Frostberegnung zu einem Wasseraustritt durch ein vermutlich defektes Ventil gekommen. Dieser Wasseraustritt habe nicht länger als eine Stunde gedauert. Die Frostberegnung dient dazu, die Apfelblüten vor eventuellem Nachtfrost zu schützen.In dem Gebiet habe es schon früher Wasseraustritte gegeben. Es könne durchaus sein, dass neben der Beregnung auch Wasser anderer Herkunft eingedrungen sei. Burger sprach von einem „Zusammentreffen unglücklicher Zufälle“.„Wir sind zutiefst bestürzt über das unermessliche Unglück, das passiert ist, und sprechen den Betroffenen unser innigstes Beileid aus“, sagte Burger. Man werde mit der Staatsanwaltschaft eng zusammenarbeiten und jede Verantwortung, die das Konsortium betreffe, vor Ort aufklären. Die Organisation beauftragte ebenfalls einen Geologen und einen technischen Sachverständigen.Am Mittwoch wurde die Unglücksstelle von unterschiedlichen Experten unter die Lupe genommen. „Es hat sich gezeigt, dass drei technische Gutachten nötig sein werden, daher werden drei Professoren ernannt: ein Geologe, ein Wasserbau-Ingenieur und ein Professor für Geotechnik“, so der Leitende Staatsanwalt Guido Rispoli.