Der Kreis um den Verdächtigen hat sich schon in den ersten Stunden nach dem Mord an Davide Gorla geschlossen – dem 64-jährigen Händler, der am späten Mittwochnachmittag in seinem Schreibwarengeschäft in Busto Arsizio ermordet wurde. <BR /><BR />Der Durchbruch kam in der Nacht, als ein Tatverdächtiger festgenommen wurde: ein 50-jähriger Mann aus Castellanza, ein Nachbar des Opfers. Er lebte in einer Wohnung in Gorlas Besitz. <h3> Ermittler gehen von wirtschaftlichen Motiv aus</h3>Der Festgenommene, Emanuele Mirti (53) ist ein Arbeiter und bisher nicht vorbestraft. Er wurde in einer Wohnung in Castellanza (Provinz Varese) festgenommen, die er vom Opfer gemietet hatte. Die Ermittler gehen von einem wirtschaftlichen Motiv aus, obwohl der Festgenommene seine Verantwortung zunächst nicht zugab. Noch unklar ist, wo sich die Tatwaffe – vermutlich ein Messer – befindet. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1183158_image" /></div> <BR /><BR />Der Verdächtige wurde von Überwachungskameras unweit des Tatortes aufgenommen; er soll sich nach dem Mord umgezogen haben, bevor er mit dem Auto nach Hause fuhr. Er wurde dabei beobachtet, wie er sein blutverschmierte T-Shirt nur etwa hundert Meter vom Tatort entfernt wechselte. Noch wurde nicht geklärt, ob er die Tatwaffe absichtlich mitgebracht hatte oder ob es sich um einen im Geschäft gefundenen Gegenstand - etwa einen Brieföffner - handelte. Davide Gorla wurde hinter dem Verkaufstresen am Boden liegend aufgefunden. Das Geschäft war im Inneren weitgehend in Ordnung. <h3> „Was machst du da, bist du verrückt?“</h3>Abgesehen von den von den Ermittlern sichergestellten Hinweisen auf die Gewalttat gab es keine Anzeichen für einen misslungenen Raubüberfall. Dazu passt auch eine Aussage von Zeugen, die sich in einem benachbarten Gebäude im oberen Stockwerk aufhielten, um dort eine Ausstellung vorzubereiten, und eine Stimme hörten: „Was machst du da, bist du verrückt?“ Diese Aussage lässt vermuten, dass es eine Vorgeschichte zwischen den beiden Männern gegeben haben könnte. Der Verdächtige bestreitet inzwischen jegliche Schuld. Es gibt keine direkten Augenzeugen, da sich zum Tatzeitpunkt am Mittwochnachmittag nur das Opfer und der Täter im Laden befanden.<BR /><BR /> Weitere Ermittlungen sollen nun Aufschluss über das Tatmotiv geben. Die Räumlichkeiten des Schreibwarengeschäfts wurden beschlagnahmt. Nach der Bergung der Leiche am späten Mittwochabend hat die Polizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Busto Arsizio das Geschäft versiegelt. Der Bürgermeister der Stadt, Emanuele Antonelli, äußerte sich nicht zum Geschehen, jedoch wurden die für die nächsten Tage geplanten öffentlichen Kulturveranstaltungen in der Stadt ausgesetzt.