Warum die rund 5000 Kekse für sie aber jeden Cent wert sind.<BR /><BR /><BR />Die Stöpsel mit DJ Alan Walker ins Ohr, Trainingsanzug an, und los geht's! Aber nicht mit Joggen, sondern mit Streichen, Ausstechen, Fetten und Eintauchen. Pünktlich um 15 Uhr rollt Nadine Telfser täglich ihren Teig aus. Seit drei Wochen geht das nun schon so. Denn jedes Jahr im Advent schaltet die gebürtige Kastelbellerin in den „Kekse-Modus“ und ist dann voll in ihrem Element. „Ich backe täglich Plätzchen, auch samstags und sonntags. Ich tue es einfach gern und geh mit Freude dran“, erzählt die junge Hobbybäckerin.<h3> Das süße Erbe der Mutter</h3>Wie schon in den vergangenen Jahren hat sie auch heuer 20 Kilogramm Mehl zu etwa 5000 Keksen verarbeitet. Verrückt? „Nein, wohl vererbt“, mutmaßt Nadine mit einem Lachen. Denn bereits ihre Mutter hat in großen Mengen Weihnachtsgebäck hergestellt. „Als kleines Mädchen roch es bei uns in der Vorweihnachtszeit immer herrlich nach Schokolade, Lebkuchen oder Marzipan, und ich habe meiner Mama gerne geholfen. Als ich 2014 dann nach Reschen gezogen bin, bestand ich auf eine Küche mit großer Arbeitsfläche“, erinnert sie sich, denn sie wollte die Tradition ihrer Mutter unbedingt weiterführen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="846935_image" /></div> <BR /><BR />Oblaten-Lebkuchen mit Zitronen-Schokoglasur sind heute Nadines absolute Lieblingsplätzchen. Auf die freut sich die Bürobedienstete in Teilzeit schon das ganze Jahr – ebenso wie ihre drei Kinder (neun, acht und sechs Jahre). „Sie sind die gleichen Schleckermäuler wie ihre Mutter, und wenn sie mir beim Backen und Verzieren helfen, schafft es so mancher Keks nicht mehr bis in die Dose“, erzählt die 32-Jährige. Bei diesen Mengen fällt das aber wohl kaum ins Gewicht. Denn bis eine Woche vor Weihnachten sind meist alle Dosen in der „Keksekammer“ (so nennen sie den Abstellraum neben der Küche) voll. <BR /><BR />30 Sorten zählt Nadine im heurigen Jahr, die meisten davon gebacken nach Rezepten der Mutter. „Die schmecken halt am besten, und ich weiß, wie man sie backt. Wegwerfen brauche ich nie was“, erzählt die Zuckerbäckerin. <h3> Erst Schokotaler, dann Schwimmeinheiten</h3>Gut so, denn das „Christkind“ Nadine braucht jede Menge Süßgebäck. Freunde und Verwandte erhalten jedes Jahr einen Teller voll, ebenso wie Menschen im Dorf, die Nadine etwa Kinderkleidung geschenkt haben, unterm Jahr eine Hilfe waren oder einen Schicksalsschlag hinnehmen mussten. „Ich denke, die Leuten wissen, wie viel Herz und Liebe ich da reinstecke, und wenn ich ihre Dankbarkeit sehe, ist dies mein größtes Weihnachtsgeschenk“, strahlt die Dreifach-Mama im Trainingsanzug. <BR /><BR />Doch selbst die sportlichste Klamotte täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass Schoko, Butter oder Zucker nicht nur dem Gaumen schmeicheln, sondern auch der Hüfte. Nadine aber gehen ein paar Pfund mehr keineswegs auf den „Keks“. Naht nämlich der Heiligabend, stellt sie Nudelholz, Backblech und Streichpinsel zurück in den Schrank und macht wieder das, was in den drei Wochen durchs „Back-Rohr“ geschaut hat und sie ebenso ihre Hobbys nennt: Schwimmen, <BR />Tennis, Wandern oder Rodeln.