Kurz vor der Abfahrt der Busse hatten israelische Sicherheitskräfte Tränengas und Schallgranaten gegen Wartende und Journalisten eingesetzt, wie Fernsehbilder zeigten. Feiern und Freudenfeste hatte Israel wie schon bei früheren Freilassungen von Häftlingen strikt untersagt.<BR /><BR />Insgesamt soll Israel nach der Vereinbarung über eine Waffenruhe mit der Hamas rund 1.700 im Gazastreifen festgenommene Palästinenser und rund 250 zu teils lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilte Häftlinge freilassen. <BR /><BR />Zuvor hatte die Hamas am Morgen die letzten 20 vor zwei Jahren aus Israel verschleppten Männer freigelassen. Diesen Austausch hatten beide Seiten bei indirekten Verhandlungen unter Druck von US-Präsident Donald Trump vereinbart.<BR /><BR /><embed id="dtext86-71841248_gallery" /><BR /><BR />154 aus israelischer Haft entlassene Palästinenser sind unterdessen nach Angaben der Hamas in Ägypten angekommen. Zuvor hieß es, Israel wolle diese Gruppe in Drittländer abschieben. Sie sollten Israel und die Palästinensergebiete verlassen, sagte ein an der Aktion beteiligter Vertreter.<BR /><BR /> <video-jw video-id="9HeLWLaZ"></video-jw> <h3>Nur sterbliche Überreste von vier Geiseln werden übergeben</h3>Die palästinensische Terrororganisation Hamas hatte zuvor die letzten 20 lebenden Geiseln freigelassen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Sie kehrten nach 738 Tagen nach Israel zurück, wo sie Angehörige trafen und medizinisch untersucht wurden. <BR /><BR />Die Hamas hat nach eigener Darstellung alles in ihrer Kraft Stehende für das Überleben der Geiseln im Gazastreifen getan. Sie habe „alle Anstrengungen unternommen, um das Leben der (israelischen) Gefangenen zu bewahren“, teilte die Hamas mit.<BR /><BR /><b>Klicken Sie sich hier durch die Bilder der Befreiung und der Freude:</b><BR /><BR /><embed id="dtext86-71838711_gallery" /><BR /><BR /><BR />Die Geiselfamilien haben nach eigenen Angaben erfahren, dass die Hamas am Montag nur vier von 28 toten Geiseln an Israel übergeben will. Eine offizielle Bestätigung für die Angaben, die das Forum der Geiselfamilien auf der Plattform X machte, gibt es noch nicht. Das israelische Militär war jedoch nicht davon ausgegangen, dass am Montag alle Leichen übergeben werden können. So hatte es das Abkommen zwischen Israel und der Hamas eigentlich vorgesehen.<BR /><BR />Die Angehörigen der Geiseln seien schockiert und bestürzt, teilte das Forum der Geiselfamilien mit und forderte die israelische Regierung und die Vermittler auf, Maßnahmen zu ergreifen, „um diese schwere Ungerechtigkeit zu korrigieren“. „Die Vermittler müssen die Bedingungen der Vereinbarung durchsetzen und sicherstellen, dass die Hamas für diesen Verstoß einen Preis zahlt.“<BR /><BR />In Israel hatten Berichte über die Freilassung der Geiseln für riesige Erleichterung und Freude gesorgt. Auf dem „Platz der Geiseln“ im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv brach am Montagmorgen unter Tausenden dort versammelten Menschen Jubel aus.<h3> Trump: „Der Krieg ist zu Ende“</h3>Nach Auffassung von US-Präsident Trump ist der Krieg ungeachtet der noch ausstehenden weiteren Friedensverhandlungen vorbei. „Der Krieg ist zu Ende“, sagte der Republikaner an Bord der Air Force One zu Journalisten auf dem Weg nach Israel. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1225197_image" /></div> <BR /><BR />Er gehe davon aus, dass die Waffenruhe halte. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte dagegen zuvor gesagt, der Kampf sei noch nicht vorbei. „Es liegen noch große Sicherheitsherausforderungen vor uns.“ Einige Feinde versuchten, sich zu erholen, um erneut anzugreifen, hatte der israelische Regierungschef gesagt.<BR /><BR />Trump war am Montag in Tel Aviv gelandet und hielt in Folge eine Ansprache vor dem israelischen Parlament Knesset in Jerusalem. Am Nachmittag reist er dann zu einer „Nahost-Friedenszeremonie“ anlässlich des von ihm vermittelten Abkommens zwischen Israel und der Hamas in den ägyptischen Küstenort Sharm el Sheikh weiter. Dort wurden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter anderem aus Europa und der arabischen Welt.<h3>Streitpunkte bleiben</h3>Es ist jedoch nicht absehbar, ob das Abkommen zu einem längerfristigen Ende der Kämpfe in Gaza führen wird. Zwei der größten Streitpunkte bleiben die Entwaffnung der Hamas, die in Trumps Friedensplan vorgesehen ist, und der komplette Abzug von Israels Armee aus dem Gebiet. <BR /><BR />Nach einem vereinbarten Rückzug hält sie weiterhin etwa die Hälfte Gazas besetzt. Die Hamas spricht Israel zudem weiterhin das Existenzrecht ab, Netanyahu und seine rechtsextremen Regierungspartner wollen die Hamas restlos zerschlagen.<BR /><BR />Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. <BR /><BR />Auf israelischer Seite wurden dabei etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt. Israel reagierte darauf mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen dabei bisher mehr als 67.000 Menschen ums Leben.