In Anwesenheit der Vertreter der fünf Provinzen, auf die sich die Dolomiten erstrecken, wurde Staatspräsident Giorgio Napolitano von UNESCO-Vertreter Francesco Ballarin eine UNESCO-Plakette übergeben. Der Präsident hob die Notwendigkeit hervor, die Dolomiten als Erbe der ganzen Menschheit zu schützen, einen nachhaltigen Tourismus zu fördern und die sozialen und kulturellen Aspekte der Bergwelt nicht aus den Augen zu verlieren.Durnwalder: "In ihrer Einzigartigkeit erhalten"Der Schutz der Dolomiten sei eine Verantwortung aller Bürger. Das Verhalten jedes Einzelnen sei wichtig. Der Mensch dürfe nicht persönlichen Interessen nachgehen, sondern müsse als Retter des gemeinsamen Erbes auftreten, betonte Napolitano. Auch Landeshauptmann Luis Durnwalder war anwesend. "Für uns ist dieser Titel eine große Anerkennung, nun müssen wir aber an die Arbeit gehen, um die Dolomiten in ihrer Einzigartigkeit zu erhalten", betonte er. Denn: "Die Schönheit und Einzigartigkeit der Dolomiten haben den Ausschlag für die Zuerkennung des Weltnaturerbe-Prädikats gegeben. Durch den Titel sind aber auch der erfolgreiche Schutz und die Erhaltung der Berggebiete gewürdigt worden. Die Dolomiten macht schließlich auch das Zusammenspiel der Natur und der Menschen aus, die in ihr leben und sie bewirtschaften", unterstrich Durnwalder. "Beispiel gelebter Solidarität"Das Dolomitengebiet sei ein Beispiel gelebter Solidarität. "Hier fragen die Menschen noch, was sie für ihr Land, ihre Gesellschaft tun können, um sie zu schützen und voranzubringen". Außerdem stehe das Dolomitengebiet für alle Gebiete, in denen verlustreiche Kriege überwunden und in einen fruchtbringenden Frieden verwandelt worden seien. "Wir müssen uns bewusst sein, dass die sprachliche und kulturelle Vielfalt keine Einschränkung, sondern eine enorme Bereicherung darstellt". Messner fordert Auto-VerbotExtrembergsteiger Reinhold Messner schlug ein Auto-Verbot auf den Dolomiten-Pässe vor, um die Berge vor dem zunehmenden Tourismus zu schützen. Zwischen 9 bis 17 Uhr sollten seiner Ansicht nach nur öffentliche Shuttle-Busse für Touristen fahren dürfen. Der Zugang zu den Dolomiten-Pässen soll außerdem nur Wanderern und Radfahrern erlaubt werden. Messner meinte, die Dolomiten sollten ein weltweites Modell für umweltfreundlichen Bergtourismus werden. Fünf Provinzen kämpfen um den Sitz der Stiftung Nachdem die Dolomiten im Juni zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt worden sind, ist ein Streit zwischen den fünf Provinzen ausgebrochen, die den Weltnaturerbe-Antrag eingebracht haben. Bozen, Trient, Belluno, Udine und Pordenone kämpfen um den Sitz der Stiftung, die im Auftrag der UNESCO das Weltnaturerbe schützen soll. Der Präsident von Belluno, Gianpaolo Bottacin, behauptet, dass 45 Prozent der Dolomiten auf dem Gebiet seiner Provinz liegen. Daher sollte die Stiftung ihren Sitz in der Bergortschaft Cortina haben, die auch als „Perle der Dolomiten" bekannt ist.Dagegen wehrt sich die Provinz Bozen. Landeshauptmann Luis Durnwalder kündigte an, dass er in Auronzo offiziell die Kandidatur der Stadt Bozen als Sitz der Stiftung einreichen werde. Prestigiacomo: „Heute wird nicht darüber diskutiert"„Heute ist nicht der Tag, um über den Sitz der Stiftung zu diskutieren", so Umweltministerin Stefania Prestigiacomo. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass es zu einer Lösung im Streit kommen werde. Die Dolomiten zählen seit Juni zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Naturlandschaft wurde von der UN-Organisation als eine der „schönsten Berglandschaften" der Welt bezeichnet. Das Gebiet umfasst 18 Gipfel, die teilweise über 3.000 Meter hoch sind. Das Gebirge zeichnet sich durch steile Felswände, scharfe Klippen sowie eine Vielzahl enger und tiefer Schluchten aus.apa/lpa