Die Menge der durch das Streaming verursachten Emissionen an Kohlenstoffdioxid (CO2) hängt nur teilweise mit dem Verhalten des Endverbrauchers zusammen. Den größeren Einfluss haben die Streaming-Konzerne selbst, da sie für das Betreiben der Server zuständig sind. „Je mehr Daten übertragen werden, desto mehr Strom wird benötigt“, so Holzinger.<BR /><BR />Aber auch der Endverbraucher kann einiges beachten: „Es macht einen Unterschied, auf welchem Gerät gestreamt wird“, erklärt der Aktivist. „Je größer der Bildschirm, desto mehr Strom wird benötigt.“ Deshalb sei das Streamen auf einem Laptop oder einem Handy umweltfreundlicher als auf einem Fernseher. Auch die Qualität des Videomaterials wirkt sich auf die CO2-Emissionen aus. Je höher die Auflösung, desto mehr Daten müssen übertragen werden.<h3> Umweltfreundlicheres Streaming möglich</h3>„Setzt man in Zukunft zunehmend auf erneuerbare Energien, wird das Streaming umweltfreundlicher“, sagt Holzinger. So werde die Stromgewinnung nämlich emissionsarmer – Umweltfreundlichkeit sei in diesem Bereich leicht zu erreichen. Aber muss sich der Endverbraucher heutzutage schlecht fühlen, verwendet er Streaminganbieter für Musik und Film? „Vergleicht man das Streamen beispielsweise mit dem Autofahren, sind die Emissionen sehr gering“, beruhigt Holzinger. „Es ist möglich, einige Kleinigkeiten zu beachten, um Anbieter wie Netflix und Spotify klimafreundlicher zu nutzen, aber in erster Linie liegt es an der Politik, Rahmenbedingungen für Streaminganbieter zu schaffen.“ Der Aktivist ist sich aber bewusst, dass dies kein Kinderspiel ist.<BR /><BR />Der Endverbraucher selbst sollte darauf achten, nur jene Filme und Songs zu streamen, die ihm auch wirklich zusagen – und dies am besten über das WLAN und nicht über mobile Daten. Die Musik, die man regelmäßig hört, wird idealerweise heruntergeladen und nicht jedes Mal neu gestreamt. Und anstatt abends vor dem Bildschirm zu verweilen, könnte man zur Abwechslung zu einem Buch greifen.<BR /><embed id="dtext86-66722414_quote" /><BR /> Neben diesen Tipps sollte sich der Endverbraucher vor allem eine Empfehlung zu Herzen nehmen: „Streamingplattformen sollten für sinnvollen Inhalt genutzt werden“, betont der Aktivist. „Es gibt zahlreiche Filme und Podcasts, mit denen man sich im Bereich des Klimaschutzes weiterbilden kann.“ Ein ausgeprägtes Wissen über den Klimawandel führe dazu, dass Personen aktiv und richtig handeln – und dies auch außerhalb des eigenen Konsumbereiches. Eine konkrete Empfehlung des Experten: Der Film „Don't Look Up“.<h3> Schritt zurück zur DVD ist auch keine Lösung</h3>„Die DVD hat genauso ihre Nachteile“, sagt Holzinger. „Deren Herstellung verbraucht Ressourcen und die Disc sowie die Verpackung bestehen aus Plastik.“ Außerdem entstehen bei der Lieferung ins Geschäft und der Abholung durch den Nutzer auch wieder CO2-Emissionen. Für die CD gilt dasselbe. „Aber mit der richtigen Entwicklung verursacht Streaming in Zukunft deutlich weniger CO2-Emissionen und kann ohne schlechtes Gewissen genutzt werden“, meint Holzinger.