"Seit Monaten schon betreibt eine kleine Gruppe von hauptsächlich Nicht-Bauern in der Gemeinde Mals eine Hetzkampagne gegen den konventionellen Obstbau", beginnt die Plattform: Bäuerliche Zukunft Mals eine Presseaussendung am Dienstag. Mit einseitigen Argumenten werde sozialer Unfrieden gestiftet und bei der Bevölkerung wird Angst um ihre Gesundheit geschürt. "Alleiniger Zweck ist der, eine fragwürdige Volksabstimmung gegen die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln zu erzwingen. Es wird leichtfertig mit den Ängsten der Bevölkerung umgegangen, dies ist weder objektiv noch fair. Wir konventionelle Obst- und Gemüsebauern wollen nicht mehr länger als Prügelknaben herhalten müssen. Daher haben wir die Plattform Bäuerliche Zukunft Mals gegründet, um dem entgegenzutreten und die Angelegenheit ins rechte Licht zu rücken", betont die Gruppe. "Konventioneller Obstbau ist unsere Lebensgrundlage""Der konventionelle Obstbau ist unsere Lebengrundlage und gibt unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft eine Zukunft. Man denke allein an die vielen nebenerwerblichen Viehbauern, für die der Obstbau eine Perspektive zum Vollerwerb wäre, um dadurch auch dem Ausverkauf der Heimat entgegenwirken zu können", so die Plattform: Bäuerliche Zukunft. Auch der konventionelle Obstbau unterliege strengen Richtlinien, Auflagen und Kontrollen. "Zum Ankauf der Pflanzenschutzmittel braucht es einen eigenen Befähigungsausweis und über deren Verwendung muss genauestens buchgeführt werden. Wir befolgen die europaweit geltenden Regeln, zudem sind die Vorgaben im Südtiroler Agrios - Programm strenger als in der EU und in Italien gesetzlich vorgeschrieben. Wir wehren uns also strikt gegen die Behauptung, unverantwortlich zu handeln und die Gesundheit der Bevölkerung zu gefährden", erklärt die Gruppe. "Auch Bio kann umweltschädlich sein""Verbieten will man chemisch synthetische Pestizide. Dabei wird nicht gesagt, dass auch biologische Pflanzenschutzmittel, die nicht chemisch synthetisch erzeugt wurden, sehr wohl auch umweltschädlich sein können", schreibt die Gruppe. Zudem sei der biologische Anbau für gewisse Kulturen wie Beerenobst fast unmöglich. "Welche Zukunft haben diese Landwirte, denen die Lebensgrundlage entzogen wird? Ist die Gemeinde im Interesse der sogenannten Gesundheit bereit, diesen Bauern für die jahrelangen wirtschaftlichen Ausfälle und die Wettbewerbsverzerrung Schadensersatz zu zahlen?", fragen die konventionellen Landwirte. Hinzu komme noch das Problem, dass es laut "Plattform: Bäuerliche Zukunft erwiesen ist, "dass es für biologisch erzeugte Beeren in Südtirol und Italien keinen Absatzmarkt gibt sowie dass der Markt für biologische Äpfel übersättigt ist."Kleine Gruppe stiftet UnfriedenUnterschwellig werden laut Plattform dem konventionellen Obstbau sogar verbrecherische Absichten unterstellt und es gehe sogar hin bis zu Diskriminierung von harter und ehrlicher Arbeit. Sozialer Unfriede werde gestiftet und in der Bevölkerung entstehe ein Riss. "Mit emotionalen Argumenten will eine kleine Gruppe sich inszenieren und mit Halbwahrheiten eine Volksbefragung herbeizwingen", so die Plattform: Bäuerliche Zukunft. Für das Gemeindegebiet Mals, strebt die "Plattform: Bäuerliche Zukunft" den sachlichen Dialog und die friedliche Koexistenz verschiedener landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsweisen an, von der Viehzucht und Milchproduktion zum Ackerbau bis hin zum Obst – Beeren- und Gemüse- oder Kräuteranbau in konventioneller oder freiwilliger und aus Überzeugung biologischer Wirtschaftsweise."In der Vielfalt und Diversifizierung liegt unsere Chance für die Zukunft", so die Gruppe abschließend.