Ende Oktober hatte der damalige EU-Vizepräsident und -Verkehrskommissar Antonio Tajani den Franzosen als neuen BBT-Koordinator vorgeschlagen. Gilles Savary ist Mitglied der Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament und derzeit stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr. Der 55-Jährige aus Oradour sur Vayers sitzt seit 1999 im Europaparlament und hat seither bereits einige Stationen durchlaufen. So war er Mitglied im Ausschuss für Regionalpolitik, in jenem für Industrie, Außenhandel, Forschung und Energie, sowie im Ausschuss für Wirtschaft und Währung. In Letzterem ist Savary noch immer als stellvertretendes Mitglied aktiv.Zu Südtirol hat Gilles Savary jedenfalls bereits gute Kontakte. So hat er etwa über Jahre hinweg sehr gut mit dem ehemaligen SVP-EU-Parlamentarier Michl Ebner zusammengearbeitet. Savary war unter anderem Ebners Stellvertreter in der Intergruppe Jagd. Bleibt abzuwarten, was Tajanis Nachfolger Siim Kallas tut. Als neuer EU-Verkehrskommissar muss der Este nämlich seinerseits einen Vorschlag unterbreiten. Dass er aber einen anderen als Savary vorschlagen wird, ist unwahrscheinlich, zumal Kallas bereits Mitglied der Verkehrskommission war und den Vorschlag Tajanis mitgetragen hat. Auch die drei Länder Österreich, Italien und Deutschland haben bereits ihr Einverständnis zu Savary als neuen BBT-Koordinator gegeben. Entscheidung ab Jänner erwartetEine endgültige Entscheidung über die Nachfolge von Karel van Miert wird aber frühestens im Jänner fallen. Bis dahin bleibt das Projekt Brennerbasistunnel nach van Mierts Tod auch weiterhin ohne Koordinator auf EU-Ebene. Der 67-jährige ehemalige EU-Koordinator für die TEN-Achse Berlin-Palermo (TEN steht für Transit European Network-Leitlinien) war am 22. Juni diesen Jahres im Garten seines Hauses bei Brüssel von einer Leiter gestürzt und an den Folgen der schweren Verletzungen gestorben. Seither drängt die Südtiroler Landesregierung in Brüssel auf die Nachbesetzung seines Postens.Indes gehen die Bauarbeiten am Probestollen für den 55 Kilometer langen Brennerbasistunnel weiter. Nachdem auf Südtiroler Seite in Aicha und Mauls bereits kräftig gebohrt wird, fällt am Freitag im Beisein von Österreichs Infrastrukturministerin Doris Bures nun auch in Nordtirol offiziell der Startschuss zu den Arbeiten am Probestollen.D