Rund 2500 Polizisten gingen auf Demonstranten los, die Barrikaden errichtet hatten, um den am Montag geplanten Beginn der Bauarbeiten zu verhindern. Militante Umweltschützer bewarfen Polizisten mit Steinen, Stöcken und Baumästen. Dabei wurden 25 Polizisten verletzt. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Nach fast fünfstündigen Auseinandersetzungen wurden die Demonstranten gezwungen, die Stelle zu räumen und die Bauarbeiten begannen.Die Demonstranten blockierten auch die Autobahnstrecke Turin-Bardonecchia. Sie warfen Steine und Flammenlöscher gegen Polizeiautos. Die Umweltaktivisten befürchten, dass durch den Tunnelbau schädliche Substanzen frei werden. Die Berge in dem 50 Kilometer langen Landstrich seien reich an Uran und Asbest.Wegen der Bahnlinie müssen überdies Wälder zerstört werden. Das Susa-Tal drohe in den kommenden 15 Jahren zu einer riesigen Baustelle zu werden, sagten die Demonstranten. Italiens größter Umweltschutzverband Legambiente wertet den 15 Milliarden Euro teuren Tunnel quer durch radioaktives, asbestreiches Gestein mit vielen Wasseradern als „Wahnsinnsprojekt“ und schlägt einen Ausbau der bisherigen Bahnlinie vor.Die Hochgeschwindigkeitsstrecke ist ein Teil des europäischen Korridors 5 (Lissabon-Kiew). Sie wird von der Regierung Berlusconi als prioritäres Projekt betrachtet. In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Protesten gegen das Bahnprojekt gekommen.apa