Die Reaktionen aus dem Ehrenamt fallen durch die Bank positiv aus, begleitet jedoch von konkreten Erwartungen auf weiterführende Maßnahmen.<BR /><BR />Erich Deltedesco vom <b>Südtiroler Chorverband</b> betont: „Landesrätin Rosmarie Pamer ist mit dem Schritt, ein Landesregister für das Südtiroler Ehrenamt einzuführen, sicher auf dem richtigen Weg.“ Besonders für kleinere Chöre sei der bürokratische Aufwand bisher eine große Hürde gewesen. Mit dem Landesgesetz werde nun ein gesetzkonformer Raum geschaffen. Dennoch solle laut Deltedesco hier nicht Schluss sein – es brauche weitere Maßnahmen, etwa bei der Zuweisung der fünf Promille, der Stempelsteuerbefreiung und der Absetzbarkeit von Spendenquittungen.<BR /><BR />Auch der <b>Südtiroler Schützenbund</b> sieht noch Verbesserungspotenzial bei denselben Punkten. Wie Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer in einer schriftlichen Stellungnahme jedoch klarstellt, begrüße man das Gesetz als erste konkrete Maßnahme zur Stärkung des Ehrenamts ausdrücklich. „Das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gemeinschaft. Es ist ein wichtiges Signal, dass die vielen freiwilligen Stunden, die tagtäglich in unseren Vereinen geleistet werden, nun auch auf Landesebene institutionell gewürdigt werden“, so Zemmer.<h3> Weitere Maßnahmen notwendig</h3>Der Präsident des <b>Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol KDS (DZE)</b>, Ulrich Seitz, bezeichnet das Gesetz ebenfalls als „wichtigen Schritt, um Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen.“ Besonders für jene rund 2.000 Vereine, die weder dem Dritten Sektor noch dem Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) zugeordnet sind, sei die Regelung ein bedeutender Fortschritt. Doch auch Seitz betont: „Es braucht weiterführende Maßnahmen.“ Konkret fordert er mehr Klarheit bei der Beitragsvergabe, Unterstützungsangebote zur steigenden Digitalisierung und vor allem eine einheitliche Anerkennung ehrenamtlicher Leistungen. Wird auf Landesebene eine ehrenamtliche Stunde mit 16 bis 20 Euro vergütet, steht eine Regelung auf Gemeindeebene noch aus. „Ehrenamtlicher Einsatz, egal ob bei der freiwilligen Feuerwehr, bei der Musikkapelle oder beim Theaterverein, muss überall gleichwertig anerkannt werden“, so Seitz.<h3> Vereine sollten nicht länger um Fördermittel bangen</h3>Auch Alex Ploner vom <b>Team K</b> zeigt sich in einer Aussendung erfreut über die Neuerungen. Im Ehrenamtsgesetz seien nun mehrjährige Finanzierungszusagen für Vereine gesetzlich verankert – ein Schritt, der vielen Organisationen zu mehr Planungssicherheit und Entlastung vom bürokratischen Aufwand verhelfe. Bereits 2019 hatte Ploner im Landtag gefordert, dass ehrenamtliche Vereine nicht länger Jahr für Jahr um Fördermittel bangen sollten. <BR /><BR />Aus den Reihen der <b>Süd-Tiroler Freiheit</b> gab es ebenfalls eine Stellungnahme. Hannes Rabensteiner, Abgeordneter im Landtag, unterstrich in einer Aussendung, dass die Bürokratie besonders durch das staatliche Vereinsregister RUNTS massiv zugenommen habe. Auch er habe mit einem umfassenden Antrag konkrete Entlastungen statt bloßer Anerkennung gefordert – jedoch mit mäßigem Erfolg. „Es ist gut, dass einige unserer Vorschläge ins Gesetz aufgenommen wurden“, erklärt Rabensteiner. „Aber das darf nur der Anfang sein. Wir werden weiter Druck machen, damit das Ehrenamt endlich die Unterstützung bekommt, die es braucht und verdient!“