Am Donnerstag waren 270 Tunesier von Lampedusa nach Bari und Sizilien gebracht worden. Erstmals nach Tagen kam Abend auch wieder ein Boot aus Tunesien auf der kleinen Insel an, die rund 130 Kilometer vor der nordafrikanischen Küste liegt. 26 Menschen waren an Bord. Sie waren von der tunesischen Insel Djerba aufgebrochen. Starker Seegang und Wind dürften derzeit weitere Überfahrten von dem Unruheland im Maghreb nach Italien vereiteln.Die Lage auf Lampedusa wurde am Freitag als ruhig beschrieben, der Transport von Flüchtlingen in andere Lager sollte fortgesetzt werden. Das Aufnahmezentrum auf Lampedusa hat nur Platz für 850 Menschen. Vor allem für die Asylbewerber unter den Tunesiern will die italienische Regierung bis Mitte nächster Woche eine Heimanlage bei Catania auf Sizilien eröffnen, die etwa 7000 Menschen aufnehmen kann.Lampedusas Bürgermeister Dino de Rubeis geht davon aus, dass alle noch verbliebenen Tunesier innerhalb von zehn Tagen die Insel verlassen werden. Nach dem Umsturz in Tunesien hatten in wenigen Tagen mehr als 5000 Flüchtlinge aus dem nordafrikanischen Land die kleine Insel erreicht.dpa