Mit uns hat er über Visionen und Herausforderungen gesprochen.<BR /><BR />Der Vinschgauer Martin Karner (Jahrgang 1968) ist, wie er betont, mit Überzeugung ins Pustertal gekommen. Das erste Mal war das bereits 1995 als Ausbildungsarzt in Innichen. „Damals herrschte noch eine Ärzteschwämme“, erinnert sich Karner. „Nicht wenige haben auch kostenlos gearbeitet um Erfahrung sammeln zu können, bis sie eine fixe Anstellung bekommen haben“.<BR /><BR />Nach mehreren Ausbildungen war es dann die Radiologie bzw. Magnetresonanz, der sich Karner mit vollem Einsatz verschrieben hat. „Nach Bozen war Bruneck im Jahr 2000 das zweite Zentrum für Magnetresonanz in Südtirol“, erinnert sich Karner. Dank moderner Technik und guter Ausbildung ist es im Laufe der Jahre gelungen, deutlich mehr Patienten zu untersuchen. Dass es trotzdem ein Problem mit den Wartezeiten gibt, sei ihm durchaus bewusst.<BR /><BR />Es gebe große Anstrengungen zum Abbau der Wartelisten. Dazu müsse in mehreren Bereichen angesetzt werden; auch bei den Bedürfnissen der Patienten. Beim Krankenhaus Bruneck komme noch saisonsbedingt eine starke Schwankung von bis zu 25 Prozent im Winter und dann zur Spitzen-Ferienzeit im Sommer dazu. <h3> Team geht bis an die Grenzen</h3>Im Zeitraum Jänner bis Ende März habe es Tage mit teils über 600 Röntgenleistungen pro Tag an den Krankenhäusern Bruneck und Innichen gegeben: „Um das zu gewährleisten muss das ganze Team wirklich bis an seine Grenzen gehen“, erklärt Primar Karner und zeigt sich froh darüber, dass die Radiologie über äußerst motivierte, junges Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügt: „Im Vergleich zu den bisher stärksten Jahren vor der Pandemie, war heuer bisher um 15 bis 20 Prozent mehr zu bewältigen“.<BR /><BR />Eine Abklärung mit bildgebender Technik steht inzwischen in vielen Bereichen der modernen medizinischen Grundversorgung am Beginn einer Diagnose und der weiteren Therapie. „Die Magnetresonanz spielt häufig eine integrale Rolle in der Früherkennung“, zeigt Karner auf. Gerade im Bereich der Onkologie könnten dank der bildgebenden Technik große Verbesserungen für den Patienten erzielt werden; andererseits sei auf die Ärzte viel Arbeit dazugekommen, zeigt der Primar auf. Er könnte also mit Zufriedenheit über die Situation in seinem Primariat in die Zukunft starten, aber Martin Karner gibt sich damit nicht zufrieden.<BR /><BR />Als eine der großen Herausforderungen für die Zukunft nennt er die Sicherung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als einen von mehreren möglichen Wegen zum Halten eines guten Mitarbeiterstabes sieht Karner interessante Projekte. Und solche hat er mehrere auf seiner Agenda.<h3> Schaffung eines landesweiten Schwerpunktzentrums</h3>Als erstes nennt er den Aufbau eines „Leuchtturmprojekts“ mit Schaffung eines landesweiten Schwerpunktzentrums für muskuloskelettale Diagnostik, mit einem Angebot an Forschung und Lehre. Mit der Anerkennung als Lehrkrankenhaus durch die Paracelus Medical University (PMU) und die Uni Graz ist bereits der erste Stritt erfolgt, sagt er mit Stolz. Dazu wird es zu einer weiteren engen Zusammenarbeit mit den orthopädischen Abteilungen, Rheumatologie, Rehabilitationsmedizin und Sportmedizin im landesweiten Netzwerk, aber auch darüberhinaus kommen.<BR /><BR />Nicht zuletzt wird laufend am Erhalt und der Verbesserung der hohen Qualität für die allgemeine Grund- und Schwerpunktversorgung über Zertifizierung und einem bewussten Umgang mit Ressourcen sowie die Förderung der Patientenzufriedenheit gearbeitet. Gerade Letzteres stellt, in Anbetracht der älter werdenden Gesellschaft, seine, aber auch die anderen Abteilungen vor große Herausforderungen.<BR /><BR />„Wir können die Zukunft nicht voraussagen, aber wir können sie gestalten“, lautet das Lebensmotto von Primar Karner, dem sich auch seine Art des Ausgleichs zu einem so intensiven Arbeitsalltag anschließt: „Ich bin begeisterter Bergmensch und Radfahrer!“.