Südtirol Online: Haben Sie gekündigt?Norbert Lantschner: Nein. Ich habe nicht gekündigt, habe kein Kündigungsschreiben eingereicht. Ich habe am Montagmittag ein Schreiben an den Verwaltungsrat und an Landesrat Michl Laimer geschickt, in dem ich ausführlich zu den Vorwürfen gegen mich Stellung nehme, nachdem ja am 12. Jänner ein Disziplinarverfahren gegen mich eingeleitet worden ist. Am Ende des Briefes schreibe ich: "Abschließend teile ich Ihnen mit, dass ich auf meinen Rechten beharren werde, dass ich aber weiterhin wie bisher im vorrangigen Interesse des KlimaHaus-Gedankens zu konstruktiven Gesprächen bereit bin."STOL: Sie wollen sich also dem Disziplinarverfahren stellen?Lantschner: Ja. Ich mache mich nicht aus dem Staub. Den Schritt einer Kündigung behalte ich mir vor, habe ihn aber nicht getan.STOL: Was ist dann heute passiert?Lantschner: Der Verwaltungsrat hat mir heute Mittag ein Schreiben in die Hand gedrückt und mich aufgefordert, es gegenzuzeichnen, um zu belegen, dass ich es entgegengenommen habe. Aus dem Schreiben geht hervor, dass ich mit sofortiger Wirkung von meinem Dienstverhältnis suspendiert bin. Kündigung ist das aber keine. Ich wurde aufgefordert, alle Unterlagen, Akten, Dokumente und Gegenstände im Besitz der Agentur zu hinterlassen. Dann war ich vor der Tür.STOL: Wie geht es jetzt weiter? Ist die Suspendierung die Vorstufe zur Kündigung?Lantschner: Das ist mir nicht mitgeteilt worden, ich habe keine Ahnung. Man mir wohl Bescheid geben.STOL: Kommt diese "Nicht-Kündigung" bzw. die Suspendierung für Sie überraschend?Lantschner: Ich bin sehr sehr erstaunt, um es gelinde auszudrücken. Ich habe für das Projekt erfolgreich gearbeitet, habe viel Lebensenergie hineingesteckt, aus einer Idee ein Projekt gemacht, das weit über die Landesgrenzen hinaus ein Vorzeigemodell ist. Ich habe auf der Pressekonferenz Ende Dezember öffentlich in angemessener Form und ohne jemanden lächerlich zu machen darauf hingewiesen, dass die Weiterentwicklung gefährdet ist, weil es ein öffentliches Projekt ist.STOL: Sehen Sie angesichts der jetzigen Ereignisse und der Vorkommnisse der vergangenen Wochen für sich noch eine Zukunft bei der KlimaHaus-Agentur?Lantschner: Das werde ich jetzt mit meinen Anwälten besprechen.Interview: Rupert Bertagnolli