<b>Herr Bedin, neben Treibstoff und Strom ist auch das Wasser teurer geworden. Warum eigentlich?</b><BR /><BR />Kilian Bedin (im Bild unten): Ja, es stimmt, der Wassertarif ist von etwa 1,1 auf 1,4 Euro pro Kubikmeter gestiegen. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen pumpen wir das Wasser aus einer Tiefe von 50 bis 60 Metern an die Oberfläche, was natürlich Energie braucht und jeder weiß, dass die Energiekosten gestiegen sind. Weiters hat sich die Tariferhöhung jedoch auch ergeben, da die Landesverwaltung beschlossen hat, einen Solidaritätsfonds für strukturschwache Gebiete einzurichten. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="750017_image" /></div> <BR /><BR /><b><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Bozen wird in Sachen Wasserversorgung kaum als strukturschwach gelten oder?</b><BR />Bedin: Laut Auskunft der Landesverwaltung sollen alle in diesen Fonds einzahlen und dann sollen daraus wieder Beiträge für Investitionen geschöpft werden. Wie das genau funktionieren soll, haben wir noch nicht erfahren. <BR /><BR /><b> In Bozen wird die Tarifsteigerung zu 100 Prozent auf die Bürger abgewälzt, mit dem Argument, das sei gesetzlich vorgesehen. In Leifers tragen die Bürger nur 90 Prozent davon, wie ist das möglich?</b><BR />Bedin: In Leifers hat die Gemeindeverwaltung 10 Prozent der Kosten übernommen, deckt sie aber einfach über ein anderes Kapitel. Unterm Strich handelt es sich also immer wieder um öffentliche Gelder. Wir als Gesellschaft haben jedenfalls nichts vom höheren Tarif, es werden lediglich die höheren Kosten abgedeckt. Wir stehen mit Leifers übrigens in Verhandlung in Bezug auf eine Übernahme des Wasserdienstes durch die SEAB.<BR /><BR /><b>Wie steht die Stadt Bozen eigentlich in Bezug auf den Wasserverbrauch da?</b><BR />Bedin: Ich würde sagen, da liegt Bozen im Durchschnitt. Grundsätzlich ist Wassersparen immer angesagt und eine Priorität. Also lieber kurz Duschen statt Baden. Wichtig ist für uns auch, die Verluste in Grenzen zu halten. <BR /><b><BR />Diese sind mit 29 Prozent immer noch sehr hoch...</b><BR />Bedin: Ja, wir hatten bereits einmal 32 Prozent Verluste, die aufgrund der alten Infrastruktur entstehen. In den vergangenen Jahren haben wir es geschafft, diesen Anteil auf 29 Prozent zu drücken. Unsere 14 Mitarbeiter arbeiten ständig an der Erneuerung oder Verbesserung des Wassernetzes, das insgesamt 200 Kilometer an Rohrleitungen umfasst. Jedes Jahr investieren wir etwa eine Million Euro in diesen Bereich. <BR /><BR /><b>Welche wichtigen Investitionen im Bereich Trink- und Abwasser stehen in nächster Zeit an?</b><BR />Bedin: Da ist zum einen das Projekt der Erschließung Kohlerns, auf das die Bürger schon sehr lange warten. Der Ort soll an die Eggentaler Quelle angeschlossen und über diese versorgt werden. Das Ausführungsprojekt dafür ist in Ausarbeitung. Weiters wird in den nächsten Jahren ein dritter Trinkwasserspeicher in Moritzing entstehen. Dieser ist für den Druckausgleich wichtig, denn ein gleichmäßiger Druck verringert die Verluste. <BR /><BR />Informationen zum Thema Trinkwasser bietet die SEAB in einem <a href="https://www.youtube.com/watch?v=9pXqEmQ74l8" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Video</a>.