„Der jüngste Gast ist 4 Monate alt“, berichtet Dr. Michael Engl, der als ärztlicher Leiter des Krankenhauses Sterzing die afghanischen Flüchtlinge in der Quarantänestation in Gossensaß betreut. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="677798_image" /></div> „Bei den Flüchtlingen handelt sich um gebildete Leute, eine Angestellte einer Universität, einen Doktor… – die Elite des Landes, Menschen, die geglaubt haben, ihr Land neu aufbauen zu können“, sagt Engl.<BR /><BR />Innerhalb von Stunden hatten sie flüchten und ihre Häuser verlassen müssen, erzählt Engl. 2 Tage lang standen sie daraufhin vor dem Flughafen zwischen Taliban und Mauer, bevor sie endlich eingelassen wurden. Oftmals wurden die Familie dabei getrennt. „Die einen waren draußen, die anderen drinnen (im Flughafen-Areal; die Red.)“, gibt Engl die Schilderungen der Geflüchteten wieder. <BR /><BR /><Fett>Große Sorge um Angehörige in der Heimat</Fett><BR /><BR />Nur mit der Kleidung am Körper und einem Plastiksack mit kleinen Habseligkeiten seien sie in Italien angekommen. Groß sei jetzt die Sorge um die Angehörigen, die zurückgeblieben sind.<BR /><BR /> Alle Gäste der Quarantänestation seien als Personen gelistet gewesen, die aus Kabul evakuiert werden mussten, da sie oder eines ihrer Familienmitglieder in Afghanistan für italienische Organisationen gearbeitet haben, berichtet Dr. Engl.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="677801_image" /></div> <BR />Eine erste Gruppe von Afghanen hatte nach einer Woche die Quarantäne-Station verlassen können, da keine Corona-Fälle aufgetreten waren. Die zweite Gruppe von 80 afghanischen Staatsbürgern, die sich auf der Flucht vor dem Taliban-Regime in der Quarantäne-Station in Gossensaß befinden, dürfte wohl länger bleiben. Laut Dr. Michael Engl, gibt es 2 asymptomatische positive Corona-Fälle unter den Ortskräften. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="677804_image" /></div> <BR />Auf seine Initiative hin wurden am Samstag im Impfbus, der an diesem Tag in Gossensaß Station machte, auch 19 afghanische Staatsbürger, darunter auch einige Minderjährige über 12 Jahren, geimpft.<BR />Da diese die Quarantänestation nicht verlassen dürfen, kam der Bus direkt zu ihnen. Wobei dieser laut Engl nur als „Lager für Materialien“ diente. Die Impfung selbst fand an einem anderen Ort in der Station statt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="677807_image" /></div> <BR />Einige der Personen, die bereits in Afghanistan 2 Dosen eines indischen bzw. chinesischen Impfstoffes erhalten hatten, wurden nicht berücksichtigt, auch jene nicht, die mit den Infizierten Kontakt hatten. „Sonst wären es mehr geworden“, sagt Engl.<BR />Anfang dieser Woche werden die Geflüchteten noch einmal getestet. Die Länge ihres Aufenthalts in Gossensaß wird auch davon abhängen, ob dabei weitere Infektionsfälle gefunden werden.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="677810_image" /></div> <BR /><BR />Für Engl hat sich die Quarantänestation als sehr nützlich für die nun hier untergebrachten Menschen erwiesen, hinter denen tragische und herzzerreißende Schicksale stehen.<BR /><BR /><BR /><BR />