<b>STOL: Die Gemeinde Bozen will ab dem kommenden Wochenende Streetworker am Obstmarkt einsetzen und von 0 bis 5 Uhr gilt ein Lärm- und Trinkverbot. Wie sehen Sie diese Maßnahmen?</b><BR />Angelika Huber: Die Maßnahmen werden am Anfang sicherlich helfen, weil auch mehr Polizei kommen wird. Mir tut es aber für die Gastronomen leid, weil sie dadurch Einbußen haben und viele Jugendliche ihre Getränke sowieso selber mitbringen. Im Frühjahr braucht es deswegen andere Lösungen, da die Leute in den warmen Monaten wieder vermehrt ausgehen werden. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="859931_image" /></div> <BR /><i>Bevor Sie weiterlesen, stimmen Sie ab!</i><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="227659" data-mode="poll"></div></div> <BR /><BR /><b>STOL: Was schlagen Sie vor?</b><BR />Huber: Kurzfristig gesehen brauchen wir die dauerhafte Anwesenheit der Polizei, weil die Menschen vor den Streetworkern, also dem Sicherheitspersonal, keinen Respekt haben. Wir haben das mit den privaten Sicherheitsfirmen schon vor einigen Jahren versucht und es hat nicht viel gebracht. Streetworker sind deshalb keine Lösung. <BR /><BR /><b>STOL: Und langfristig?</b><BR />Huber: Wir waren alle einmal jung und ich weiß, dass sich Jugendliche austoben müssen. Es muss deswegen eine Möglichkeit geschaffen werden, dass sie auch noch nach Mitternacht feiern können. Am besten man schafft ein Lokal oder einen Platz, wo sie niemanden stören und trotzdem ihren Spaß haben können – es gehört einfach dazu. Das wäre am Obstmarkt ja auch kein Problem, wenn sie sich ordentlich aufführen würden.<BR /><BR /><b>STOL: Die meisten Jugendlichen führen sich ordentlich auf.</b><BR />Huber: Absolut und man darf nicht alle in den gleichen Topf werfen, aber es artet manchmal aus. Vor allem am Wochenende. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-58062719_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>STOL: Artet es weniger aus, wenn Jugendliche an einem andern Ort feiern, wie Sie vorschlagen?</b><BR />Huber: Ich weiß auch nicht, aber am Obstmarkt artet es besonders oft aus. In einem Nachtlokal gäbe es Sicherheitsleute, die bei einer Schlägerei gleich eingreifen würden. <BR /><BR /><b>STOL: Also doch Sicherheitspersonal?</b><BR />Huber: Auf dem Obstmarkt hat das Sicherheitspersonal weniger Möglichkeiten, weil es viele Fluchtmöglichkeiten gibt. Aber es kann ja sein, dass ich mich täusche und dass das jetzt funktioniert. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-58062830_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>STOL: Riskiert man dadurch nicht, dass man die Jugendlichen aus der Altstadt vergrault?</b><BR />Huber: Wir wollen nicht die Jugendlichen aus der Altstadt vergraulen. Wir wollen ihnen eine Möglichkeit geben, wo sie nach Mitternacht weiterfeiern können. Der Obstmarkt ist eine Zwischenstation, wo junge Leute sehr willkommen sind. Man geht etwas essen und etwas trinken. Danach brauchen sie etwas zum Feiern, außerhalb des Obstmarkts, wo sie keine Anrainer stören. <BR /><BR />Ab dem kommenden Wochenende gilt die neue Verordnung. Damit gilt für den gesamten Altstadtbereich von 0 bis 5 Uhr ein Lärm- und Trinkverbot. Zudem soll ein Großaufgebot an Ordnungskräften dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden. Auch Streetworker sind präsent. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/obstmarkt-verordnung-soll-fuer-ruhe-sorgen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen sie die Details. </a>