Am 25. Oktober sollen die Südtiroler in einem Referendum darüber abstimmen, ob der Bozner Flugplatz weiterhin vom Land finanziert werden soll. Falls die Südtiroler das ablehnen, wird es künftig keine Linienflüge mehr geben, da sich der Flugplatz nicht alleine finanzieren kann.„Dann würde die staatliche Flugverkehrs-Behörde ENAC die Führung des Flughafens neu ausschreiben. Das Land würde jeglichen Einfluss auf die Entwicklung des Flughafens verlieren", so Landesrat Thomas Widmann, der heute zusammen mit dem Präsidenten des „Airport Bozen Dolomiti“ für den Flughafen geworben hat. Die Konsequenz laut Widmann: Mehr Flüge. „Im vergangenen Jahr gab es in Bozen 11.577 Flüge von Sportfliegern. In Trient waren es 32.000. Zudem gab es in Bozen 2863 Linien- und Charterflüge, aber 3481 Militärflüge. Falls der Flugplatz keine Linienflüge mehr hat, weil das Land keine Subventionen mehr geben darf, werden sich sehr viele Flüge von Trient nach Bozen verlagern“, sagte Ritsch.Dass „Airport Bozen Dolomiti“ auch in Zukunft die Unterstützung des Landes brauche, um die Verluste auszugleichen, sei kein Geheimnis. „Aber kein regionaler Flughafen in Europa kann ohne Subventionen leben“, betonte Landesrat Widmann.Deshalb erlaube die EU ausdrücklich Subventionen durch die öffentliche Hand. „Selbst Flughäfen mit einer Million Nutzern im Jahr, bekommen Geld. Sonst können sie nicht überleben. Zum Vergleich: Bozen hatte 2008 ca. 70.000 Fluggäste“, so Widmann.Das Land habe im vergangenen Jahr 101 Millionen Euro für Bus und Bahn ausgegeben, der Flugplatz - der zu 90 Prozent dem Staat gehöre - mache jährlich ca. zwei Millionen Euro Verlust."Mit Subventionen des Landes für 199 Euro nach Rom, Wien oder Frankfurt"Für die Wirtschaft, die Uni, aber auch für Herr und Frau Südtiroler sei der Flugplatz jedoch wichtig.„Die Landesregierung möchte künftig drei tägliche Verbindungen nach Rom, Wien und Frankfurt zu 199 Euro für Hin- und Rückflug. Zu diesem Preis würden sicher mehr Südtiroler den Flugplatz nutzen“, so Widmann.Dafür müsse das Land aber die Möglichkeit haben, den Fluggesellschaften Subventionen zu zahlen, „so wie in den meisten anderen regionalen Flughäfen auch. Der tägliche Flug nach Wien würe dem Land ca. eine Million Euro kosten.“Angenommen es gebe die täglichen Flüge nach Rom, Wien und Frankfurt, "hätten wir immer noch weniger Flüge, als der Trientner Flugplatz im vergangenen Jahr. Wenn das Referendum durchgeht, erreicht es das Gegenteil von dem, was es erreichen will: Es wird nicht weniger oder keine Flüge mehr geben, sondern mehr", unterstrich der Landesrat für Mobilität.Rupert Bertagnolli