Die British Ortopedic Society und andere wissenschaftliche Institutionen betonen, dass die Orthogeriatrie das beste Behandlungsangebot für Patienten darstellt, die neben dem Bruch oft auch an anderen Erkrankungen (chronische Krankheiten etc.) leiden.Die Orthogeriatrie versucht vor allem die Zeit zwischen Vorfall und chirurgischem Eingriff zu senken, aber auch Komplikationen zu verringern und die Genesung zu verbessern.Das Projekt am Krankenhaus Bozen sieht vor, dass die orthogeriatrischen Patienten in der Orthopädie aufgenommen werden.Dort werden sie während ihres Aufenthalts vom Personal der Geriatrie betreut. Somit erhalten sie eine Betreuung, die besonders auf die Probleme älterer Menschen ausgerichtet ist.Zwischen 2011 und 2012 wurden am Krankenhaus Bozen 438 Personen, die älter als 75 Jahre alt sind, betreut, die in der Abteilung Orthogeriatrie nach einem Oberschenkelbruch stationär aufgenommen waren. Aus der Untersuchung der aufgenommenen Personen nach den Maßstäben der Orthogeriatrie zeigt sich, dass 74 Prozent innerhalb von zwei Tagen nach dem Sturz operiert wurden und 26 Prozent innerhalb von Tagen ab dem Zeitpunkt der Aufnahme. "Ein Jahr nach dem Sturz ist die Todesrate der operierten Patienten um 12,3 Prozent zurückgegangen. Auch die wiederkehrende stationäre Aufnahme ist deutlich geringer, sowie die Anzahl der Komplikationen - u.a. Herzinsuffizienz, Delirium", so der Südtiroler Sanitätsbetrieb.Auch die Aufenthaltstage seien gesunken: Der durchschnittliche Aufenthalt eines Patienten mit Oberschenkelbruch in einer „klassischen" Orthopädieabteilung dauere selten weniger als 15 Tage, bei Patienten in der Orthogeriatrie am Krankenhaus Bozen seien es zehn Tage.