Gegen 19.15 Uhr schlugen drei Bergsteiger aus Ungarn Alarm: Sie säßen auf rund 3600 Metern in der Nordwand fest, da sich einer von ihnen verletzt habe, erklärten die Männer im Alter zwischen 22 und 34 Jahren. Da es zu dem Zeitpunkt des Notrufs bereits dunkel war, durften die Südtiroler Rettungshubschrauber aus gesetzlichen Gründen nicht mehr starten. Deshalb wurde von der Notrufzentrale die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) um Hilfe gebeten. Diese darf auch nachts fliegen. Allerdings ist ein Einsatz der Schweizer Retter auf Südtiroler Gebiet nicht selbstverständlich, denn nicht alle Piloten kennen sich in der Gegend so gut aus, dass es auch möglich ist, bei Finsternis zu fliegen. Die drei Ungarn hatten aber Glück im Unglück: Der diensthabende Pilot an der Engadiner Rega-Basis in Samedan kennt die Suldner Berge und erklärte sich bereit, den Einsatz zu fliegen. Der ursprüngliche Plan des Einsatzteams war eine direkte Rettung der Bergsteiger aus der Nordwand mit der Seilwinde. Das erwies sich aufgrund von starkem Wind jedoch als unmöglich. Deshalb wurden vier Bergretter, drei aus Sulden und ein Schweizer Kollege, vom Hubschrauber auf den Gipfel des Ortlers gebracht. Die Retter stiegen zu den Ungarn ab und brachten sie zum Gipfel.Dort wurden Gerettete und Helfer vom Rega-Hubschrauber wieder aufgenommen und nach Sulden gebracht. Der leicht verletzte Bergsteiger wurde dem Suldner Weiß-Kreuz-Team sowie den Ärzten Raffaella Stocker und Georg Hofer übergeben und in das Krankenhaus von Schlanders gebracht.Abgeschlossen war der nächtliche Flugeinsatz kurz vor 23 Uhr.Im Einsatz waren auch die Carabinieri.stol