„Wann die Musik vuabei is“, spielte Resetarits gern als letzte Nummer eines Konzerts, derer in diesem Frühjahr noch zahlreiche geplant gewesen waren. Zuletzt hatte er seine Teilnahme an den beiden Benefiz-Konzerten für die Ukraine am Heldenplatz und im Happel-Stadion wegen einer Corona-Infektion absagen müssen. Nach seinem unerwarteten Tod würdigten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Politik den Musiker, der stets auch durch sein soziales Engagement in Erscheinung trat.
1948 als Sohn burgenlandkroatischer Eltern in Stinatz geboren
Resetarits wurde am 21. Dezember 1948 als Sohn burgenlandkroatischer Eltern in Stinatz geboren und wuchs wie seine gleichfalls bekannten Brüder Lukas und Peter kroatisch sprechend auf. Im Alter von 3 Jahren kam er nach Wien, nach der Matura studierte er Anglistik und Sport auf Lehramt, gab das Lehrerziel aber bald zugunsten seiner Politrock-Gruppe „Schmetterlinge“ auf und machte bereits damals - etwa bei der Arena-Besetzung 1976 - mit gesellschaftspolitischem Engagement auf sich aufmerksam.
Mitte der 80er wurde schließlich gemeinsam mit dem Autor und Komponisten Günter „Trainer“ Brödl Resetarits' erfolgreichstes Alter-Ego geboren: Der Ostbahn-Kurti, der bald den Beinamen „Bruce Springsteen aus Favoriten“ - neben vielen anderen - erhielt.
„Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte“
Neben Projekten wie dem „Stubnblues“ und Kooperationen mit den Persönlichkeiten des erweiterten Wienerlied-Spektrums - allen voran mit Ernst Molden - widmete er sich dem Zusammenspiel mit Musikern aus anderen Kulturen.
Sein Engagement für Interkulturellen Dialog brachte ihm Auszeichnungen wie den „Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte“, den „Josef-Felder-Preis für Gemeinwohl und Zivilcourage“ und den „Fritz-Greinecker-Preis für Zivilcourage“. 2013 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und wurde in der Kategorie „Kulturerbe“ zum „Österreicher des Jahres“ gekürt. 2017 erhielt er den Amadeus Austrian Music Award für das Lebenswerk.
Bestürzt über das plötzliche Ableben zeigte sich auch SOS Mitmensch: „Unser großer Dank gilt seiner beeindruckenden Schaffenskraft und seinem jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz für Menschenrechte und gegen Rassismus. Er wird uns fehlen und er wird Österreich fehlen“, so die Menschenrechtsorganisation.