Eine herzergreifende Geschichte aus Villa di Serio in der Provinz Bergamo schildert am heutigen Mittwoch die italienische Tageszeitung „il Corriere della Sera“: Nach 57 Jahren Ehe starben Lucia Rossi und Elia Cortinovis am 30. Juni im Abstand von nur wenigen Stunden.<BR /><BR /> Um 15.30 Uhr schloss Lucia für immer ihre Augen – ihr Mann Elia folgte ihr um 22 Uhr noch am selben Tag. „Nach 57 Ehejahren sind sie gemeinsam gegangen, sie blieben vereint in Gesundheit und Krankheit, in Freude und Schmerz und nun auch im Tod“, sagt ihr Sohn Don Matteo nach der Beerdigung vor 2 Tagen.<BR /><BR />Die Familie von Elia kam nach dem Zweiten Weltkrieg Krieg aus dem Brembana-Tal nach Villa di Serio. Lucia hingegen wurde in Villa di Serio geboren. Dort heiratete das Paar heiratete am 23. April 1966. Er war Maurer und Zimmermann, sie Hausfrau. Im Laufe ihres Lebens begleiteten sie ihren Sohn nach Bolivien und Kuba, um ihn bei seiner Tätigkeit als Missionar zu unterstützen, kehrten dann wieder nach Italien zurück, um auch der gemeinsamen Tochter mit den Enkelkindern zu helfen. <h3> Der letzte Tag</h3>„Beide hatten unterschiedliche Krankheiten, die sich nach einer Covid-Infektion verschlimmert haben “, erklärt Don Matteo gegenüber „il Corriere della Sera“. „Wir dachten, dass Papa, der bereits im Koma lag, zuerst sterben würde. Stattdessen ging Mutter zuerst, weil sie sich seines Zustands bewusst war. Es war, als ob sie sich gegenseitig angerufen hätten, als ob sie ihn angerufen hätte. Sie teilten stets ihre Entscheidungen, Nöte und die schwierigen Momente im Leben. Und selbst in letzter Zeit gab es Momente der Zärtlichkeit, die sie durch einfache Blicke austauschten.“<BR /><h3> Bewegende Erinnerung der Enkelin</h3>Lucia und Elia standen ihrem Sohn sehr nahe, ebenso ihrer Tochter Orietta und ihren 3 Enkelinnen Chiara, Laura und Stefania. Letztere erinnerten sich in einer bewegenden Nachricht auf Social Media an das Paar: „Liebe Großeltern, ihr wart unverwüstlich, stark und hattet ein großes Herz. Ihr habt eine Leere hinterlassen, die nicht zu beschreiben ist. Ihr wart ein Beispiel für das Leben, ein Beispiel für die Liebe, und nach 57 Jahren Ehe wolltet ihr gemeinsam gehen. Ihr wart immer für mich da, vom ersten aufgeschürften Knie, das Oma desinfizierte pflegte und dabei sagte: 'Weine nicht, morgen schürfst du dir das andere auch auf', bis hin zum Stolz auf eure Enkeltöchter.“ <BR /><BR />Das Bild, das Enkelin Stefania zusammen mit diesem Text gepostet hat, zeigt die beiden Hand in Hand auf einem Reisefoto: „Oma, du hast Opa immer an der Hand gehalten, weil du sagtest, dass er sich sonst verirren würde, und so hast du dich ein paar Stunden später umgedreht und ihn an die Hand genommen.“