Mittwoch, 23. August 2023

Gruppenvergewaltigung einer 19-Jährigen: 7 Festnahmen in Palermo

Eine schrecklicher Fall von sexueller Gewalt schockiert Italien: Bereits Anfang Juli soll eine Gruppe von 7 jungen Männern in Palermo eine 19-Jährige vergewaltigt haben. Die Tatverdächtigen wurden kürzlich festgenommen. Im Verhör vor dem Untersuchungsrichter wurden nun Hintergründe der schrecklichen Tat bekannt.

Auf Bildern von Überwachungskameras wurden die Verdächtigen mit ihrem Opfer festgehalten. - Foto: © ANSA / IGNAZIO MARCHESE

Der schockierende Vorfall hat sich bereits am 7. Juli ereignet, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet: 7 junge Männer – zum Tatzeitpunkt im Alter zwischen 17 und 22 Jahren – haben demnach eine 19-Jährige auf einer Baustelle im Zentrum von Palermo nacheinander vergewaltigt.

Aufgrund dieser Anschuldigung vollstreckten die Carabinieri am vergangenen Wochenende einen Haftbefehl, der gegen 3 junge Männer und einen Minderjährigen erlassen worden war. Kurz darauf wurden 3 weitere mutmaßliche Komplizen, die an der Vergewaltigung beteiligt gewesen sein sollen, verhaftet: Sie wurden alle wegen sexueller Nötigung in der Gruppe angeklagt.

Ermittlungen durch die Anzeige des Opfers ausgelöst

Die Gruppenvergewaltigung soll sich am Ende einer durchfeierten Nacht ereignet haben: Nach Angaben des Opfers wurde sie von den 7 Tatverdächtigen auf eine Baustelle im Stadtzentrum gebracht, wo sie von ihnen der Reihe nach vergewaltigt wurde.

Durch eine Anzeige der 19-Jährigen haben die Carabinieri schließlich die Ermittlungen aufgenommen. Die Ermittler konnten die mutmaßlichen Täter dank der Schilderung des Opfers und der Bilder von Videoüberwachungssystemen in der Gegend identifizieren.

Solidarität mit dem Opfer

Unmittelbar nachdem die Tat bekannt wurde, kam es in Palermo und darüber hinaus zu Solidaritätsbekundungen mit dem Opfer. Ein Protestmarsch zog durch die Straßen der Stadt. Auf einem Banner war zu lesen: „Ein Vergewaltiger ist nicht krank, sondern Frucht des Patriarchats.“

„Es spielt keine Rolle, wie viel oder was wir trinken, was wir anziehen, wohin wir gehen, zu welcher Zeit wir uns durch die Straßen der Stadt bewegen, welche Einstellungen wir haben. Sex ohne Zustimmung ist Vergewaltigung. Wir sind heute gemeinsam auf der Straße um unsere volle Solidarität mit dem Opfer zu zeigen“, erklärten die Organisatoren des Protestmarsches vom Verein „Non una di meno“.

Der italienische Musiker Ermal Meta forderte exemplarische Strafen für die Täter. Gewalt an Frauen müsse endlich gestoppt werden. „Wenn ihr dort im Gefängnis landet, wünsche ich jedem von euch, dass ihr unter 100 Wölfen landet, damit ihr versteht, was Vergewaltigung ist“, zitiert die Ansa einen Post des Künstlers in den sozialen Medien.

Minderjähriger gesteht und kommt auf freien Fuß

Vor dem Untersuchungsrichter des Jugendgerichtes gestand der minderjährige Tatverdächtige, der in der inzwischen das 18. Lebensjahr vollendet hat, die Tat. Daraufhin wurde er aus dem Gefängnis entlassen. In Italien hatte dies zu einem Aufschrei der Entrüstung gesorgt.

Laut Berichten der Ansa hätten die Ermittler Videomaterial auf dem Mobiltelefon eines der Verdächtigen sichergestellt, auf dem die Gewalttat und die Anwesenheit der 7 Verdächtigen dokumentiert sei. Für 2 der 6 weiteren Tatverdächtigen hat der Untersuchungsrichter die Haft inzwischen bestätigt.

Verdächtiger: „Entschuldige mich bei dem Mädchen und ihrer Familie“

Für viel Aufsehen sorgten am gestrigen Dienstag die Aussagen eines Tatverdächtigen vor dem Untersuchungsrichter. Unter Tränen erklärte er: „Ich bin traurig über den Vorfall und entschuldige mich bei dem Mädchen und ihrer Familie. Ich bin zusammen mit dem 17-jährigen Jungen zurückgegangen, um ihr zu helfen. Aber mir wurde gesagt, dass das Mädchen eingewilligt hatte.“

Salvini fordert chemische Kastration

Lega-Chef Matteo Salvini äußerste sich zu dem Fall mit dem Vorschlag chemische Kastration als Strafe für Vergewaltiger einzuführen: „ Wenn man eine Frau oder ein Kind vergewaltigt, hat man offensichtlich ein Problem: Eine Gefängnisstrafe reicht nicht aus, man verdient es, kastriert zu werden.“

„Wir werden den Gesetzentwurf der Lega zur chemischen Kastration im Parlament einbringen und fordern, dass er im Ausschuss behandelt wird, um so schnell wie möglich über einen Vorschlag mit gesundem Menschenverstand abzustimmen und ihn zu verabschieden“ zitiert die Ansa den Vizepremierminister.

stol

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