Eine Reform gegen die Kirchenleitung könne es nicht geben, hob der Papst laut Kathpress bei der Generalaudienz am gestrigen Mittwoch hervor. Die Mitglieder der Kirche seien fehlbare Menschen, doch die Kirche selbst bleibe heilig, sagte Benedikt XVI. vor mehreren tausend Pilgern auf dem Petersplatz.Wer diese Institution ernsthaft religiös und moralisch reformieren wolle, der müsse wie ein guter Arzt zunächst diagnostizieren, welche Übelstände es gibt. Dann gelte es für jeden ein wirksames Heilmittel zu verschreiben, so der Papst. Auch in der Moderne, die Glaube und Vernunft trenne, sei Jesus Christus die „wahre Medizin".Als ein Leitbild für die kirchliche Reform nannte Benedikt XVI. den Heiligen Giovanni Leonardi (1541-1609), dessen 400. Todestag am Freitag begangen wird. Der toskanische Heilige war Gründer der Regularkleriker der Mutter Gottes (OMD). Diese Gemeinschaft widmet sich vor allem der Glaubensunterweisung von Jugendlichen.Leonardi habe die Kirche sehr realistisch gesehen, führte der Papst aus: Er wusste, es ist der Acker, auf dem Weizen und Unkraut gedeihen. Die Kirche sei eine göttliche Stiftung, aber zugleich ganz menschlich. Leonardi sei aber auch überzeugt gewesen, dass eine echte kirchliche Erneuerung nur aus der Treue zu Christus hervorgehen könne und alle Schichten der Kirche erfassen müsse. Reformen könnten nicht „gegen" die Kirche, sondern nur „in" der Kirche geschehen.Auch angesichts der Anfänge jener neuen Geisteshaltung und Kultur, die von der Trennung von Glaube und Vernunft gekennzeichnet sein sollte, habe Leonardi sein Vertrauen auf Christus gesetzt, so Benedikt XVI.apa