Gleichzeitig trafen am Donnerstag weitere Glückwünsche an den Pontifex aus aller Welt ein. Die Wahl des Argentiniers Jorge Mario Bergoglio zum Oberhaupt der 1,2 Milliarden Katholiken weckte international Hoffnungen auf mehr soziale Gerechtigkeit und ein friedvolles Miteinander der Religionen.Der israelische Präsident Schimon Peres lud Bergoglio, der am Mittwochabend in einem der kürzesten Konklaven der Geschichte zum neuen Papst gewählt worden war, ins Heilige Land ein. Kremlchef Wladimir Putin schrieb in einem Telegramm an den 76-Jährigen, er wünsche Franziskus gute Gesundheit sowie Erfolg bei der Förderung des Friedens und des Dialogs zwischen Zivilisationen und Religionen.Auf Franziskus warten gewaltige Aufgaben. Die katholische Kirche leidet nach Ansicht von Kritikern unter einem Reformstau. Auch die Kurie und die Vatikanbank gerieten in Verruf. Schon jetzt hat der 266. Papst der katholischen Kirche einen vollen Terminkalender. Demnächst will er sich auch mit seinem Vorgänger treffen, kündigte Vatikansprecher Federico Lombardi an. Der emeritierte deutsche Papst Benedikt XVI. hat sich nach Castel Gandolfo zurückgezogen. Joseph Ratzinger war aus Altersgründen am 28. Februar zurückgetreten.Am späten Nachmittag wollte Franziskus in der Sixtinischen Kapelle mit allen Kardinälen, die in Rom sind, eine Messe feiern. Darunter sind die 115 Purpurträger, die am Konklave teilgenommen hatten. An diesem Sonntag spricht er sein erstes Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Am kommenden Dienstag soll Franziskus mit einer feierlichen Messe in Rom ins Amt eingeführt werden.Zu diesem Gottesdienst werden Staatschefs und andere führende Persönlichkeiten erwartet. Dabei erhält er die Insignien der päpstlichen Macht, unter anderem das Pallium, eine Art Stola, und den Fischerring. Am Mittwoch ist dann die erste Generalaudienz des neuen Pontifex vorgesehen.Franziskus suchte am Morgen nach seiner Wahl die wichtige römische Basilika Santa Maria Maggiore für ein Gebet auf. Dutzende Menschen, darunter viele Fotografen, erwarteten ihn. Der Papst wurde unter anderem begleitet von Georg Gänswein, dem Präfekten des Päpstlichen Haushalts. Die Marien-Basilika in der Nähe des Hauptbahnhofs gehört zu den bedeutendsten Vatikan-Kirchen in Rom.Kommentatoren in Rom sprachen am Donnerstag von einer „epochalen Wahl“. Der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri gab sich den Papstnamen Franziskus nach dem heiligen Franz von Assisi – auch dies einmalig in der Kirchengeschichte. Erstmals seit dem Syrer Gregor III. im 8. Jahrhundert stammt ein Papst nicht aus Europa. Oft wird Bergoglio als Anwalt der Armen bezeichnet.dpa