"Jede Gesellschaft braucht Versöhnung, damit sie in Frieden leben kann“, mahnte der Papst während der traditionellen Weihnachtsaudienz für die römische Kurie im Vatikan. Dafür müsse jeder aber auch mit sich selbst im Reinen sein, Schuld anerkennen und um Vergebung bitten können. „Nehmt die Politik nicht selbst in die Hand“ Benedikt nutzte die Weihnachtsaudienz drei Tage vor dem Heiligen Abend, um katholische Bischöfe und Priester auch vor der Versuchung zu warnen, „die Politik selbst in die Hand zu nehmen.“Voraussetzung für einen Frieden mit sich selbst, mit dem Nächsten und mit der Schöpfung sei vielmehr vor allem eine Versöhnung mit Gott, erklärte Joseph Ratzinger vor der Kurie. „Weihnachten ist kein Märchen für Kinder“ Weihnachten bringe wahren Frieden und sei kein Märchen für Kinder, sondern die Antwort Gottes auf das Drama der friedlosen Menschheit, hatte er am Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz bereits den Gläubigen erklärt. Weltweit feiern die Christen an Weihnachten die Geburt Jesu Christi.Vor aktuellem Hintergrund kam Benedikt auch auf seinen Besuch im Mai in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem zurück. Er würdigte die Gedenkstätte als Mahnmal gegen den Hass und als einen „gramerfüllten Ruf nach Läuterung, Vergebung und Liebe“. Er war zuvor unter anderem von der Gedenkstätte in Herusalem kritisiert worden, weil er die Seligsprechung seines umstrittenen Vorgängers Pius XII. eine wichtige Etappe vorangebracht hatte. Diesem Papst wird in dem Museum von Jad Vaschem vorgeworfen, zum Holocaust geschwiegen zu haben. Benedikt hat Pius dagegen immer nachdrücklich verteidigt.dpa