Die Bevölkerung Syriens sei zutiefst verletzt und geteilt durch einen Konflikt, der nicht einmal die Wehrlosen verschone und unschuldige Opfer hinwegraffe, sagte der 85-Jährige.„Noch einmal rufe ich dazu auf, das Blutvergießen zu beenden, die Hilfeleistungen für die Flüchtlinge und Evakuierten zu erleichtern und auf dem Weg des Dialogs eine politische Lösung für den Konflikt zu verfolgen.“Im syrischen Bürgerkrieg wurden nach Schätzungen binnen 21 Monaten mehr als 45 000 Menschen getötet, Millionen mussten fliehen.Betlehem: Nahost-Konflikt im MittelpunktAuch in Bethlehem stand der Nahost-Friedensprozess im Mittelpunkt: Der lateinische Patriarch Fuad Twal hofft nach der Aufwertung Palästinas zum Beobachterstaat durch die Vereinten Nationen auf neue Impulse in dem Konflikt.Allein Gerechtigkeit und Frieden im Heiligen Land könnten zu einem regionalen und globalen Gleichgewicht führen, sagte der höchste Repräsentant des Vatikans im Heiligen Land bei der Mitternachtsmesse in der Geburtskirche in Bethlehem.Papst erteilt Segen „Urbi et Orbi“Nach der Weihnachtsbotschaft erteilte der Papst am Dienstag den apostolischen Segen „Urbi et Orbi“ – der Stadt und dem Erdkreis.Vor Zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz und Millionen Fernsehzuschauern in aller Welt verlas er Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen.Auf Deutsch sagte das Oberhaupt von weltweit 1,2 Milliarden Katholiken: „Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade; sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!“Die Zeremonie auf dem Petersplatz ist für alle Gläubigen mit einem Sündenablass verbunden. Zehntausende versammelten sich auch diesmal unter wolkenverhangenem Himmel auf dem weiten Areal vor der Basilika.Der Segen ist auch ein Quotenrenner: Millionen verfolgten das Geschehen weltweit über Radio, Fernsehen oder Internet.Heiliger Abend: Papst beklagt GottvergessenheitIn der Christmette am Heiligen Abend hatte Benedikt die Gottvergessenheit in westlichen Ländern beklagt.„Je schneller wir uns bewegen können, je zeitsparender unsere Geräte werden, desto weniger Zeit haben wir“, sagte er. Das betreffe auch unser Denken und Fühlen. „Wir sind mit uns selbst vollgestellt, so dass kein Raum für Gott bleibt. Und deshalb gibt es auch keinen Raum für die anderen, für die Kinder, für die Armen und Fremden.“Die Christmette, die in 60 Länder und live im Internet übertragen wurde, war wie in den Vorjahren früher als sonst angesetzt, um dem 85 Jahre alten Pontifex mehr Ruhe vor der Weihnachtsbotschaft zu gönnen.dpa