In einer Messe auf dem römischen Petersplatz kanonisierte Benedikt bei strahlendem Wetter den von seinem Vorgänger Johannes Paul II. im Jahr 1995 seliggesprochenen Pater Damian. Dieser wird auf der hawaiianischen Halbinsel Kalaupapa bis heute für seinen Einsatz verehrt. „Damian führt uns dahin, die guten Schlachten zu wählen, die Menschen in christlicher Nächstenliebe vereinen, und nicht die, die uns trennen“, würdigte das katholische Kirchenoberhaupt den Belgier für seine großzügige Menschlichkeit. De Veuster (1840-1889) hatte 1863 im Alter von nur 23 Jahren seine Heimat Flandern verlassen, um sich auf der hawaiianischen Insel Molokai niederzulassen. Dort lebten in Kalaupapa damals rund 600 Leprakranke ausgestoßen von der Gesellschaft. Er versorgte die Aussätzigen mit religiöser, aber auch mit praktischer und medizinischer Hilfe, bis 1885 auch bei ihm die tödliche Krankheit diagnostiziert wurde. Vier Jahre später starb er an den Folgen des Aussatz. Der „Lepra-Apostel“ oder auch „Apostel der Aussätzigen“ errichtete auf Kalaupapa eine Kirchengemeinde, Schulen und eine eigene Gemeinschaft. Neben Pater Damian kanonisierte der Papst den früheren Erzbischof von Warschau, Zygmunt Szczesny Felinski (1822-1895), den spanischen Dominikanermönch Francisco Coll y Guitart (1812-1875) und dessen Landsmann Rafael Arnaiz Baron (1911-1938) sowie die französische Ordensfrau Jeanne Jugan (1792-1879). An der Zeremonie nahmen unter anderem der französische Premierminister, François Fillon und das belgische Königspaar Albert II. und Paola teil. dpa