<b>Von Irene Rapp</b><BR /><BR />Im Mai 2023 war das denkmalgeschützte Gebäude durch einen Brand zerstört worden. Monatelang wurde danach zwischen dem Eigentümer, der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck und dem Denkmalschutz über eine Notabdeckung gestritten. Unter anderem ging es darum, wer wie viel von den Kosten für die Maßnahme übernehmen soll. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/traditionsgasthof-droht-der-verfall" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Wir haben berichtet)</a><BR /><BR />Nun hat aber das Landesverwaltungsgericht Tirol entschieden, dass das schwer beschädigte Gebäude nicht mehr teilzusanieren, sondern gänzlich abzureißen ist – und zwar bis zum 30. April 2025. Der Grund: Es bestehe Gefahr für Leib und Leben. Das Haus verliert damit auch seine Unterschutzstellung.<h3> Kommt Prachensky-Stube in neues Gebäude?</h3>Der Eigentümer hatte zuvor die vom bedeutenden Tiroler Künstler Wilhelm Nicolaus Prachensky (1898–1956) geschaffene Stube ausbauen lassen. Inzwischen haben bereits gemeinnützige Wohnbauträger Interesse an dem Grundstück mitten in Gries am Brenner bekundet. Laut einem Insider könnte die Prachensky-Stube dort in einem geplanten Gebäude wieder eingebaut werden. <BR /><BR />Zu den Besonderheiten des denkmalgeschützten Baus gehören außerdem die langgezogene Straßenfassade mit den 5 Erkern. An der Fassade sind Malereien von Max Spielmann von 1957 zu sehen. Im 1950 errichteten Speisesaal befindet sich eine große Ritztafel von Paul Flora von 1955. Der Erdgeschossflur hat ein spätgotisches Gewölbe.<h3> Seit 1455 urkundlich nachweisbar</h3>Das Gasthaus „Weißes Rössl“ in Gries am Brenner ist ein Wirtshaus mit einer langen Tradition. Über die Jahrhunderte hat es unzählige Reisende beherbergt, die den Brennerpass überquerten. Der Gasthof direkt an der Brennerstraße in Gries am Brenner ist seit 1455 urkundlich als Gaststätte nachweisbar.