Allein in den vergangenen 5 Jahren sind insgesamt 760 Lehrpersonen in Pension gegangen. Und ein Ende der Pensionierungswelle ist derzeit, vor allem an Mittel- und Oberschulen, nicht in Sicht.<BR /><BR />1937 befristete und unbefristete Stellen waren an Südtirols deutschsprachigen Schulen in diesem Jahr zu vergeben. Beinahe die Hälfte dieser Stellen blieb frei (wir haben berichtet). Für diese müssen die Schulen nun direkt die entsprechenden Lehrpersonen finden. Und das gestalte sich von Jahr für Jahr schwieriger, heißt es aus vielen Schuldirektionen. <BR /><BR />So weit wie im Veneto, wo zu Schulbeginn der Unterricht teilweise reduziert werden muss, weil nur 70 Prozent der Lehrerstellen besetzt waren, ist es in Südtirol noch nicht. Da es mehr Ab- als Zugänge an den Schulen gibt, ist die Situation aber auch hierzulande von Jahr zu Jahr schwieriger. Dazu tragen vor allem auch die Pensionierungen bei. Insgesamt 760 Lehrpersonen sind in den vergangenen 5 Jahren an Südtirols deutschsprachigen Grund-, Mittel- und Oberschulen pensionsbedingt aus dem Dienst ausgeschieden, mit 319 von ihnen die meisten an den Grundschulen.<h3> „Höhepunkt der Pensionierungswelle erreicht“</h3>„An den Grundschulen haben wir den Höhepunkt der Pensionierungswelle jetzt wohl erreicht“, sagt Bildungslandesrat Philipp Achammer. Mit 73 Pensionierungen treten heuer in der Grundschulen fast so viele Lehrpersonen in den Ruhestand, wie in Mittel- und Oberschule zusammengenommen (82). „In diesen beiden Schulstufen steht uns die Pensionierungswelle bzw. deren Höhepunkt erst noch bevor“, so Achammer. Und findet man nicht eine Lösung, so werde es zweifelsohne zu Problemen kommen – vor allem in den technischen Fächern, in denen Lehrpersonen ohnehin seit Jahren Mangelware sind.<BR /><BR />Dabei würde es an Südtirols deutschsprachigen Schulen nicht einmal so sehr an Köpfen fehlen, so Achammer. „Vielmehr ist es so, dass eben viele in Teilzeit arbeiten – natürlich ein Recht einer jeden Lehrperson“, sagt er. Genau in diesem Punkt sieht Achammer eine Möglichkeit, die klaffenden Löcher in den Klassenzimmern zu stopfen. „Es gibt genügend gute Lehrpersonen in Teilzeit, von denen die Führungskräfte sagen, dass sie ein paar Stunden mehr arbeiten könnten.“ Hier gelte es Anreize zu schaffen, damit die eine oder der andere ihre Teilzeit erhöht oder gar auf Vollzeit umschwenkt.<BR /><BR /><embed id="dtext86-60896404_quote" /><BR /><BR />Im Vorjahr bereits begonnen hat man indes mit der 3-jährigen berufsbegleitenden Ausbildung von Quereinsteigern. Der Andrang sei weit größer gewesen als die 50 Plätze, die angeboten wurden, so Achammer. „Sie alle haben die Voraussetzungen zum Unterrichten und holen sich mit dieser Ausbildung noch die nötige Lehrbefähigung“, sagt er.<BR /><BR />Und wie sieht es an Südtirols Lehrerschmiede, der Bildungsfakultät in Brixen aus? Eher düster. Zumindest zum ersten Termin gab es so wenig Anmeldungen wie noch nie. „Die Schule steht eben in Konkurrenz zu allen anderen am Arbeitsmarkt, in den immer mehr aus- und immer weniger eintreten“, so Achammer. Ziel bleibt es jedenfalls, alle Schulstellen weiter aufrecht zu erhalten.<BR />