Während der Lebensmittelkonzern Findus eine Betrugsklage gegen unbekannt ankündigte, schob der französische Fleischverarbeiter die Schuld rumänischen Lieferanten zu.Im möglichen Ursprungsland des Fleischs wurden Untersuchungen eingeleitet. Die britische Regierung vermutet kriminelle Machenschaften hinter dem Skandal.Begonnen hatte der Fall Mitte Jänner mit dem Fund von Pferdefleisch-Spuren in Produkten in Irland. Der Tiefkühlkonzern Findus hatte vergangene Woche mehrere Tiefkühlgerichte in Großbritannien, Frankreich und Schweden vom Markt genommen. In Großbritannien hatten Tests zuvor ergeben, dass tiefgefrorene Lasagne bis zu 100 Prozent Pferdefleisch und nicht wie auf der Verpackung angegeben Rindfleisch enthielt. Der französisches Produzent Comigel hatte das Fleisch von einem Betrieb aus Frankreich erhalten, der diesen nach eigenen Angaben aus Rumänien bezog.Die Klage werde am Montag eingerichtet, erklärte Findus-France-Chef Matthieu Lambeaux. In Schweden kündigte der Ableger Findus Nordic Klage wegen Betrugs gegen das französische Tiefkühlkostunternehmen Comigel und dessen Lieferanten an. Comigel wiederum erklärte, getäuscht worden zu sein und deshalb Entschädigung zu fordern. Nach den Funden hatte Findus auch in Frankreich und Schweden Fertiggerichte aus dem Handel genommen. Erst Ende kommender Woche erwartet die FSA Klarheit darüber, in welchem Umfang Pferdefleisch in Fertigkost gelangt ist. Die britische Polizei hat bisher keine Ermittlungen aufgenommen. Hersteller wurden aber verpflichtet, ihre Rindfleisch-Produkte zu testen.Pferdefleischkonsum ist in Großbritannien ein Tabu. Umweltminister Owen Paterson erklärte, er schließe nicht aus, dass es sich „um einen grenzüberschreitenden kriminellen Komplott in betrügerischer Absicht“ handle und nicht um grobe Fahrlässigkeit.„Ein Produkt als Rindfleisch zu verkaufen, was sehr viel Pferdefleisch enthält, ist Betrug.“ Forderungen nach einem Einfuhrverbot von Fleisch aus der EU wies er zunächst zurück.apa/afp/dpa